1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Mädchen überlebt Selbstmordanschlag in Surabaya

14. Mai 2018

Einen Tag nach den Selbstmordattentaten auf Kirchen ist das Polizeihauptquartier indonesischen Stadt zum Anschlagsziel geworden. Wieder ist von einer ganzen Familie als Täter die Rede. Ein Mädchen überlebte den Horror.

https://p.dw.com/p/2xerx
Der schwer gesicherte Straßenabschnitt nahe des Polizeihauptquartiers in Surabaya (Foto: picture-alliance/dpa/AP/A. Ibrahim)
Bild: picture-alliance/dpa/AP/A. Ibrahim

In Indonesien hat laut Polizei erneut eine Familie einen Selbstmordanschlag begangen. Die insgesamt fünf Familienmitglieder seien auf zwei Motorrädern auf das Polizeihauptquartier der Großstadt Surabaya zugerast und hätten sich an einem Kontrollpunkt vor dem Gebäude in die Luft gesprengt. Bei dem Anschlag seien vier Polizeibeamte und sechs Zivilisten verletzt worden. Ein achtjähriges Mädchen habe die Attacke seiner Familie überlebt und sei in ein Krankenhaus gebracht worden, teilten die Sicherheitskräfte weiter mit.

Der Polizeisprecher der Provinz Ost-Java, Frans Barung Mangera, sagte, die Identität der Attentäter werde noch überprüft. Vermutet wird, dass es sich bei den Tätern um Islamisten handelt. Indonesiens Präsident Joko Widodo bezeichnete den Anschlag als "feige Tat". Es werde keine Kompromisse bei der Bekämpfung des Terrorismus geben. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. 

Polizisten am Anschlagsort
Polizisten am AnschlagsortBild: Reuters/Beawiharta

Erst am Sonntag hatte eine sechsköpfige Familie Selbstmordanschläge auf drei Kirchen in Surabaya verübt. Dabei wurden nach jüngsten Polizeiangaben 13 Menschen getötet, mindestens 40 erlitten Verletzungen. Die Familie war demnach aus Syrien zurückgekehrt. Zu ihr gehörten vier Kinder und Jugendliche im Alter zwischen neun und 18 Jahren. 

Die indonesischen Behörden äußerten sich überzeugt, dass die Anschläge von Islamisten begangen wurden, die es gezielt auf Christen abgesehen hätten. Tatsächlich reklamierte die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) die Attacken über ihr Propaganda-Sprachrohr Amaq für sich. Die Behörden äußerten allerdings die Vermutung, dass die Bombenserie das Werk der Miliz Jemaat Ansharud Daulah (JAD) ist. Diese hat Verbindungen zum IS. 

sti/stu (afp, dpa, rtr)