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Afghanistan-Debatte in den USA

10. August 2010

Die Diskussion über den Afghanistan-Einsatz in den USA +++ Die Behandlung von entlassenen Sexualstraftätern in den Vereinigten Staaten +++ Der umstrittene Verkauf amerikanischer F-15-Kampfjets an Saudi-Arabien

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Die verstümmelte Aisha auf dem TIME-Titel vom 9. August 2010 (Foto: AP)
Die verstümmelte Aisha auf dem TIME-Titel vom 9. August 2010Bild: AP/Institute for Time Magazine, Jodi Bieber

Völlig verunsichert blicken die US-Bürger seit einigen Wochen auf den Krieg in Afghanistan. Immer mehr Amerikaner begreifen, dass das, was ihnen ihre Regierung über den Kampf der US-Truppen am Hindukusch erzählt, sehr weit entfernt ist vom Alltag der Soldaten. Die Internet-Plattform 'Wikileaks' hat jedenfalls mit der Veröffentlichung von Erfahrungsberichten von US-Soldaten die Diskussion über den Einsatz in Afghanistan neu entfacht. Genauso wie das 'TIME-Magazine', das Anfang August auf seiner Titelseite das Portrait einer jungen afghanischen Frau zeigte, der von den Taliban Nase und Ohren abgeschnitten worden waren. Die Menschen in den USA reagierten schockiert - und fragen sich seitdem, was passiert, wenn, wie von Präsident Obama geplant, die USA ihre Truppen aus Afghanistan abziehen.

Öffentlicher Pranger für Sexualstraftäter

Was in Deutschland in diesem Sommer heiß diskutiert wird - das ist in den USA schon längst Realität: Entlassene Sexual-Straftäter werden dort im Internet mit Nennung des Wohnortes an den Pranger gestellt, in einigen Fällen vom US-Justiz-Ministerium, oft aber auch von Privatpersonen. Dieser drastische Kurs gegenüber Triebtätern wurde in den 90er Jahren auf Druck der US-Öffentlichkeit von den Behörden eingeführt. Die Gegner des Gesetzes zweifeln aber an, dass dadurch verhindert werden kann, dass Sexual-Straftäter rückfällig werden.

US-Kampfjets für Saudis

Kaum ein Land weltweit gibt - im Verhältnis zu seiner Wirtschaftsleistung - so viel für seine Bewaffnung aus wie Saudi-Arabien. Mehr als zehn Prozent des Bruttoinlands-Produktes des erdölreichen Wüstenstaates fließt in die Rüstung. Und so sind die Saudis Stammkunden bei den wichtigsten Rüstungsexporteuren in aller Welt. Besonders Waffen aus den USA stehen auf den Wunschzetteln der Scheichs. Und die Bestellungen der Saudis werden in Washington bevorzugt bearbeitet: Schließlich will die US-Regierung den wichtigsten strategischen Partner am Persischen Golf und erbitterten Gegner des Mullah-Regimes im Iran bei Laune halten. Doch es gibt Grenzen: etwa, wenn die Sicherheitsinteressen Israels berührt werden. Das berichtete jetzt das 'Wall Street Journal'.

Redaktion: Marco Müller und Thomas Kohlmann