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Afrikanische Union vermittelt in Mali

23. Mai 2014

Nachdem die Tuareg-Rebellen der malischen Armee eine empfindliche Niederlage zugefügt haben, versucht die Afrikanische Union zwischen den Aufständischen und der Regierung zu vermitteln. Ziel ist ein Waffenstillstand.

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Soldaten der malischen Armee (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Präsident der Afrikanischen Union (AU), Mohamad Ould Abdel Aziz, ist zu Gesprächen mit den Tuareg-Rebellen in Kidal im Norden Malis eingetroffen. Abdel Aziz, der auch Präsident des Nachbarlandes Mauretanien ist, sei dort "um eine Lösung der Krise zu finden", zitiert die Nachrichtenagentur AFP aus Diplomatenkreisen. Er werde von Bert Koenders, dem Leiter der UN-Mission für Mali (MINUSMA) begleitet. Abdel Aziz wolle bei den Rebellen einen Waffenstillstand und die Aufnahme von Gesprächen mit der malischen Regierung erreichen, hieß es.

Niederlage der malischen Armee

Die Tuareg-Rebellen hatten der malischen Armee zuvor eine empfindliche Niederlage zugefügt. Die Aufständischen hatten nach Angaben der Vereinten Nationen die Städte Kidal und Ménaka erobert. Das Verteidigungsministerium in der Hauptstadt Bamako erklärte hingegen, nur Kidal sei von den Rebellen eingenommen worden. Bei Kämpfen in Kidal seien rund 20 Soldaten getötet und 30 weitere verletzt worden, erklärte Verteidigungsminister Soumeylou Boubèye Maïga. Abgesehen von Kidal hielten die Regierungstruppen ihre Positionen jedoch, beteuerte er.

Ein Führungsmitglied der in der Nationalen Befreiungsbewegung von Azawad (MNLA) zusammengeschlossenen Tuareg-Rebellen zog eine andere Bilanz: Seit Beginn der Kämpfe seien 40 malische Soldaten getötet und 70 gefangen genommen worden. Die Rebellen hätten außerdem dutzende Fahrzeuge sowie mehrere Tonnen Waffen und Munition erbeutet.

Begonnen hatten die Kämpfe am vergangenen Samstag, nachdem Malis Ministerpräsident Moussa Mara Kidal besucht hatte. Kurz nach seiner überstürzten Abreise hatten die Rebellen angegriffen.

Angespannte Sicherheitslage

Sowohl die Regierung in Bamako als auch die ehemalige Kolonialmacht Frankreich, die mit 1600 Soldaten in Mali präsent ist, sprechen sich für Verhandlungen zwischen Regierung und MNLA aus.

Mali war durch einen Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Frankreich griff im Januar vergangenen Jahres militärisch ein, um ein Vorrücken islamistischer Aufständischer und Tuareg-Rebellen zu stoppen. Zusammen mit Soldaten aus anderen afrikanischen Staaten vertrieb die französische Armee die Rebellen aus den großen Städten des von ihnen kontrollierten Nordens. Die Sicherheitslage ist aber nach wie vor angespannt.

Die Tuareg-Rebellen kämpfen seit den 1960er Jahren für die Unabhängigkeit oder Autonomie großer Gebiete im Norden Malis. Azawad ist der Name der vorwiegend von Tuareg bewohnten Region, die den Norden Malis und Teile der benachbarten Staaten umfasst. Die Regierung in Bamako lehnt eine Autonomielösung ab.

cr/kle (afp, epd)