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Klöckner: Essbares gehört nicht in den Müll

7. Oktober 2018

In Deutschland würden jährlich pro Kopf 55 Kilogramm Nahrungsmittel in den Müll geworfen, die noch genießbar seien. Das müsse sich ändern, forderte die Ministerin zum Erntedankfest.

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Deutschland Berlin Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner besucht Markthalle
Bild: picture-alliance/dpa/J. Büttner

"Wir brauchen eine Renaissance der Wertschätzung und Achtsamkeit für unsere Lebensmittel, in denen nicht nur viel Arbeit, sondern wertvolle Ressourcen stecken". Es könne nicht sein, das Lebensmittel weggeworfen würden, nur "weil wir zu viel gekauft oder weil wir keine Lust mehr darauf haben", schrieb Klöckner in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag".

Das Essen auch mal selber machen

Kindern solle deshalb schon früh ein Wissen über Landwirtschaft und Ernährung vermittelt werden, so wie es bei der Förderung des Umweltbewusstseins seit Jahrzehnten üblich sei. "Das Beackern, das Ernten, das Verarbeiten von Lebensmitteln muss Teil unseres Lernkanons sein", so Klöckner weiter. Und: Kitakinder und Schüler sollten ihr Mittagessen nicht nur hingestellt bekommen, sondern sie sollten es auch schon einmal selbst zubereiten können. Dann würde mit Nahrungsmitteln anders umgegangen werden. 

Dabei dürfe aber kein "romantisierendes Bild von Acker, Stall und Bauer" gezeichnet werden. Es müsse vermittelt werden, dass Technik auch in der Landwirtschaft für Sicherheit und Innovationen stehe sowie "für Modernität, die den Tieren und den Böden dienlich ist". Technik könne sogar für mehr Tierwohl sorgen und für den Verbraucher sichere und hochwertige Produkte garantieren.

Wo kommt das eigentlich her?

Der Deutsche Bauernverband erinnerte zum Erntedankfest an die Abhängigkeit der Menschen von der Natur. "Gerade in diesem Dürrejahr muss man sich zum Erntedank wieder einmal bewusst machen, dass gute Ernten keine Selbstverständlichkeit sind. Jeder kann heutzutage fast zu jeder Tageszeit gute und preiswerte Lebensmittel kaufen", sagte Präsident Joachim Rukwied. Deshalb solle man sich hin und wieder Gedanken darüber machen, wo diese eigentlich herkämen und wer die Grundlagen dafür gelegt habe.

haz/djo (afp, dpa)