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Politik

AKW Philippsburg 2 abgeschaltet

31. Dezember 2019

Der Atomausstieg läuft nach Plan: In Philippsburg bei Karlsruhe wird der vorletzte Meiler im Südwesten heruntergefahren. Der Abriss soll zehn bis 15 Jahre dauern.

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Baden-Württemberg | AKW Philippsburg
Philippsburg 2 produzierte ein Sechstel des Strombedarfs in Baden-Württemberg (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/C. Schmidt

Am Silvesterabend gegen 18.55 Uhr (MEZ) wurde in der Kleinstadt Philippsburg Block 2 des Atomkraftwerks abgeschaltet und vom Netz genommen. Das sei wie geplant und ohne Besonderheiten verlaufen, teilte der Energiekonzern EnBW mit. Damit läuft im Südwesten nur noch Neckarwestheim 2 im Kreis Heilbronn.

Block 2 in Philippsburg hatte ein Sechstel des Strombedarfs in Baden-Württemberg abgedeckt und etwa zwei Drittel des Strombedarfs der privaten Haushalte. Anfang 2020 soll mit den ersten Vorbereitungen für den Rückbau begonnen werden. Der Abriss wird zehn bis 15 Jahre dauern. Einiges kann recycelt werden, der hochradioaktive Schrott muss für Tausende Jahre sicher gelagert werden. Bis Ende 2022 sollen hierzulande die noch verbliebenen sechs Atomkraftwerke von E.ON, RWE und EnBW stillgelegt werden.

Anteil erneuerbarer Energien steigt sprunghaft

Die Bundesregierung hatte nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima 2011 den beschleunigten Ausstieg aus der Technologie beschlossen. Für die sieben ältesten deutschen AKW und den Pannen-Meiler in Krümmel bedeutete dies das sofortige Aus. Später folgten nach einem festgelegten Zeitplan die Atomkraftwerke Gundremmingen B und Grafenrheinfeld. Nach dem Aus für Philippsburg 2 sollen in Deutschland drei weitere Kernkraftwerke bis Ende 2021 abgeschaltet werden, bis Ende 2022 dann die Anlagen Neckarwestheim 2, Isar 2 und Emsland.

Insgesamt ist die Bedeutung der Kernenergie für die Stromerzeugung hierzulande deutlich zurückgegangen: Nach Angaben des Branchenverbandes BDEW kamen Atomkraftwerke 2019 auf einen Anteil von rund zwölf Prozent - im Jahr 2000 waren es noch 30 Prozent. Der Anteil der erneuerbaren Energien sei im gleichen Zeitraum von sieben auf etwa 40 Prozent in die Höhe geschossen.

jj/nob (dpa, rtr)