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Al-Masri-Urteil freut Washington

25. September 2012

Der radikale Imam Al-Masri soll an die USA ausgeliefert werden. Sein Einspruch wurde vom Menschenrechtsgerichtshof abgewiesen. Noch sitzt er in Haft in Großbritannien. In den USA droht ihm ein härteres Urteil.

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Abu Hamsa al-Masri (Foto: dapd)
Bild: AP

Über das grüne Licht des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte hat sich vor allem das US-Justizministerium gefreut. Nun sei der Weg frei für eine Auslieferung des Terrorverdächtigen, hieß es aus Washington.

Die Richter in Straßburg hatten die Berufungsklage des radikalen muslimischen Geistlichen Mustafa Kamal Mustafa, alias Abu Hamsa al-Masri, abgelehnt. Er werde nun zusammen mit vier weiteren Terrorverdächtigen "so schnell wie möglich" an die USA ausgeliefert, gab die britische Innenministerin Theresa May bekannt.

Leben im Gefängnis

Er und die anderen Verdächtigen hatten angeführt, ihnen drohten bei einer Haft in den USA "Folter und unmenschliche oder erniedrigende Behandlung", die nicht mit der Europäischen Menschenrechtskonvention im Einklang stehe. Das Gericht hatte jedoch bereits Anfang April die Auslieferung für rechtens erklärt und bekräftigte dies nun auch im Berufungsurteil.

Bei einer Verurteilung in den USA droht al-Masri lebenslange Haft.

Lange Liste von Straftaten

Al-Masri gilt als einer der bekanntesten Extremisten Großbritanniens und sitzt dort seit 2006 eine siebenjährige Haftstrafe ab, weil er als Imam der Londoner Finsbury-Moschee zu Mord und Rassenhass angestachelt hatte.

Die USA werfen dem 54-Jährigen insgesamt elf verschiedene Straftaten vor. Unter anderem soll er 1998 an einer Geiselnahme im Jemen beteiligt gewesen sein und zwischen 2000 und 2001 an der Gründung eines Ausbildungslagers für Terroristen in Oregon gearbeitet haben. Großbritannien stuft ihn als Ägypter ein. Er selbst behauptet, die ägyptische Staatsbürgerschaft verloren zu haben.

Die übrigen vier Islamisten sollen Anschläge in den USA geplant haben. Zwei von ihnen sollen auch an den Terrorangriffen auf die US-Botschaften 1998 in Kenia und Tansania beteiligt gewesen sein.

nis/uh (dpa, afp, dapd)