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Popp hält Wolfsburgs Traum am Leben

4. April 2021

Im Halbfinale des DFB-Pokals gegen den FC Bayern ist die Stürmerin ein Muster an Einsatz. Wolfsburg wahrt mit dem Finaleinzug die einzige noch verbliebene Chance auf einen Titel. Im Endspiel wartet Eintracht Frankfurt.

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Fussball DFB-Pokal Frauen VfL Wolfsburg - FC Bayern München
Bild: Sebastian Priebe/Regios24/Imago Images

Wild entschlossen, ja fast schon ein bisschen sauer sah sie aus, nachdem sie den Ball in der 13. Spielminute wuchtig in die Tormaschen gedroschen hatte. In der Miene von Wolfsburgs Kapitänin und 1:0-Torschützin Alexandra Popp spiegelte sich damit recht genau wider, wie sie und ihre Teamkolleginnen das DFB-Pokal-Halbfinale gegen den FC Bayern München angegangen waren, das sie am Ende verdient mit 2:0 (2:0) für sich entschieden: forsch, konsequent den Weg zum gegnerischen Tor suchend und hinten kompromisslos.

Vor allem Svenja Huth trieb den Ball in der insgesamt besseren ersten Halbzeit immer wieder über die rechte Angriffsseite nach vorne, um in der Mitte die Angreiferinnen Popp und Rebecka Blomqvist mit präzisen Flanken zu bedienen. Ging es stattdessen durch die Mitte, schnappte sich oft Ewa Pajor das Leder und setzte zu ihren gefährlichen Dribblings an. Die Polin war es auch, die quasi mit dem Pausenpfiff das 2:0 erzielte und damit für eine Vorentscheidung sorgte (45.+2).

Auch der zweite Treffer war eine Willensleistung: Pajor wurde im Fünfmeterraum angespielt, hatte aber kaum Platz und Zeit und schaffte es dennoch, den Ball im zweiten Versuch, im Liegen, ins Tor zu stochern.

Überlegene Wolfsburgerinnen

Wolfsburg war auch defensiv besser als die Gegnerinnen. Bei Münchner Ballbesitz zog sich das Rudel der "Wölfinnen" geschickt zurück, machte die Räume eng und beobachtete die FCB-Frauen bei ihren oftmals vergeblichen Bemühungen, zu eigenen Möglichkeiten zu kommen. Die ergaben sich nur selten, meist dann, wenn die Bayern mit Tempo ins letzte Drittel kamen oder nach individuellen Fehlern der Wolfsburgerinnen - zum Beispiel als Torfrau Katarzyna Kiedrzynek bei einer hohen Flanke danebengriff und Linda Dallmann das VfL-Tor nur knapp verfehlte.

v.li.: Alexandra Popp (Alex Popp, VfL Wolfsburg, 11) liegt verletzt am Boden, Verletzung, Schmerzen, schmerzverzerrtes G
Schmerzhaftes Ende nach herausragender Leistung: Alexandra Popp muss verletzt vom PlatzBild: imago images/foto2press

In der zweiten Halbzeit kontrollierten die Wolfsburgerinnen das Geschehen und warfen sich immer wieder den Münchner Angreiferinnen entgegen. So auch bei der letzten großen Gelegenheit für den FCB, als Alexandra Popp zunächst Bayern-Spielerin Lineth Beerensteyn den Ball wegspitzelte und dann auch noch schneller war als die einschussbereite Amanda Ilestedt. Ilestedt, die bereits zu einem Schuss angesetzt hatte, traf statt des Balls nur Popps Schienbein - mit voller Wucht. Popp hatte so zwar den Sieg ihrer Mannschaft gesichert - aber auf Kosten einer Verletzung. Die 29-Jährige musste zwei Tage vor ihrem 30. Geburtstag mit einer schmerzhaften Prellung und gestützt von zwei Betreuern das Feld verlassen.

Popps Einsatz stand sinnbildlich für das Kämpfen um die "letzte Chance", die das Pokalduell mit dem FC Bayern für die Wolfsburgerinnen darstellte. In der Bundesliga sind in dieser Saison die Münchnerinnen das Maß der Dinge. Sechs Spieltage vor dem Ende der Saison liegen sie komfortable fünf Zähler vor den Wolfsburgerinnen. Und während die Bayern auch in der Champions League noch dabei sind, wo sie im Halbfinale auf den FC Chelsea treffen, war für Wolfsburg gegen die Londonerinnen um Ex-VfL-Star Pernille Harder im Viertelfinale Endstation. Es blieb also nur noch der DFB-Pokal - und das war deutlich zu spüren.

Frankfurt hofft auf 15. Pokalsieg

DFB Pokal Fußball | Eintracht Frankfurt - SC Freiburg
Final-Vorfreude bei Frankfurts Spielerinnen Bild: Carlotta Erler/dpa/picture alliance

Im Finale, das am 30. Mai in Köln stattfindet, treffen eine dann hoffentlich wieder genesene Alexandra Popp und ihr Team auf Eintracht Frankfurt. Die Rekord-Pokalsiegerinnen, die bis zum Beginn dieser Saison noch als 1. FFC Frankfurt an den Start gingen, hatten sich am Samstag im ersten Halbfinale mit 2:1 (0:1) gegen den SC Freiburg durchgesetzt.

Marie Müller (13. Minute) hatte den SC Freiburg zunächst im Frankfurter Stadion in Führung gebracht, bevor nach dem Seitenwechsel Lara Prasnikar (47.) und die erst 17 Jahre junge Camilla Küver (60.) die Partie zugunsten der Eintracht drehten.