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Alitalia und Air Berlin bald vereint?

22. März 2014

Den Fluggesellschaften Air Berlin und Alitalia geht es seit Jahren nicht gut. Jetzt sprechen sie über eine Fusion, wie die Agentur Reuters erfahren haben will.

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Ein Flugzeug von Alitalia (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Gabriel Bouys/AFP/Getty Images

Die Verhandlungen über einen Zusammenschluss der deutschen und der italienischen Fluglinie befänden sich in einem frühen Stadium. Die Fäden bei den Gesprächen ziehe die arabische Fluggesellschaft Etihad, meldet Reuters unter Berufung auf drei mit der Sache vertraute Personen.

Etihad plant Zukäufe

Die finanzstarke Airline aus dem Golf-Emirat Abu Dhabi ist an Air Berlin mit 30 Prozent beteiligt und denkt offenbar daran, diesen Anteil auf 49,9 Prozent aufzustocken. Dann solle Air Berlin von der Börse genommen werden. Dies berichtet auch das Magazin "Wirtschaftswoche". Gleichzeitig plant Etihad einen Einstieg bei Alitalia. Nach früheren Berichten will Etihad für bis zu 300 Millionen Euro 40 Prozent von Alitalia kaufen.

Danach wäre es möglich, die beiden Tochter-Fluggesellschaften zusammenzulegen, schreibt Reuters. Einem Banker zufolge, so die Nachrichtenagentur, ist die Einkaufstour von Etihad in Europa nur sinnvoll, wenn die einzelnen Airlines früher oder später zusammengeführt werden, um einen neuen Rivalen zur Lufthansa oder zu British Airways-Iberia aufzubauen.

Eine Fusion könnte aber noch scheitern. Unsicherheitsfaktoren seien vor allem die italienische Regierung und die Gewerkschaften. Zudem müsse Air Berlin die Flugallianz One World verlassen und sich Aliatalias Skyteam anschließen. Der Schritt sei langwierig und mit Strafzahlungen verbunden, so die von Reuters zitierten Personen. Keine der drei Gesellschaften nahm bislang zu dem Bericht Stellung.

In den vergangenen Tagen war über den weiteren Kurs von Air Berlin, der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft kräftig spekuliert worden, nachdem die Airline ihre für Donnerstag geplante Bilanzpressekonferenz um eine Woche verschoben hatte. Das Unternehmen führe "fortgeschrittene Gespräche über Optionen, die im Fall ihrer Umsetzung einen wesentlichen Einfluss auf die Gesellschaft haben werden", hieß es zur Begründung. Nach Berechnungen von Analysten hat Air Berlin im vergangenen Jahr einen operativen Verlust zwischen 114 und 132 Millionen Euro eingeflogen. 2012 stand noch ein Plus von 70 Millionen Euro in den Büchern. Die defizitäre Alitalia sitzt auf einem Schuldenberg von mehreren Hundert Millionen Euro und kämpft trotz immer neuer Finanzspritzen um ihr Überleben.

wl/sti (rtr)