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"Allianz für die Menschenrechte"

22. Juni 2011

Drei Tage lang wurde in Bonn über Globalisierung, Menschenrechte und Medien diskutiert. Dabei geriet das "DW-Global Media Forum" mit rund 1600 Teilnehmern aus über 100 Ländern selbst zu einem Spiegel der Globalisierung.

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GMF 2011 Key Visual mit Datum
Menschenrechte sollen stärker in den Fokus der Medien rücken
Erik Bettermann (Director General of Deutsche Welle) © Deutsche Welle/K. Danetzki
DW-Intendant Erik Bettermann: Auch GMF ist ein soziales NetzwerkBild: DW

Zum Abschluss des nun vierten Deutsche Welle Global Media Forums (GMF) rief DW-Intendant Erik Bettermann am Mittwoch (22.06.2011) die Teilnehmer auf, eine weltweite Allianz für Menschenrechte zu bilden. Selbstkritisch merkte Bettermann an, auch in Europa beginne die Achtung der Menschenrechte und ihre Umsetzung vor der eigenen Haustür.

Bettermann stellte die Gleichung auf: "Ohne Menschenrechte gibt es keine Zivilgesellschaft. Ohne sie gibt es keine Rechtssicherheit, keinen wirtschaftlichen Wohlstand. Die Medien müssen diese Zusammenhänge kommunizieren."

Der Deutsche Welle Intendant richtete einen leidenschaftlichen Appell an die Medien, ihrer Verantwortung für die Wahrung und Durchsetzung der Menschenrechte gerecht zu werden. Die Situation der Menschenrechte gehe jeden an, überall auf der Welt. Bettermann betonte, die internationale Teilnehmerschaft habe die Konferenz zu einem "Spiegel der Erfahrungen weltweit mit den Menschenrechten gemacht."

Rolle der Neuen Medien

Auf den über 50 Veranstaltungen des DW-GMF wurde unter anderem über Menschenhandel gesprochen, über die Freiheit des Internets und über die Opfer im Drogenkrieg Lateinamerikas. Teilnehmenden Journalisten wurden auch praktische Workshops angeboten. Zum Beispiel zur Frage, wie man über Menschenrechtsverletzungen berichtet, ohne die Rechte der Opfer zu verletzten.

Ein Thema zog sich durch viele Diskussionen: Die Rolle der neuen Medien und der sozialen Netzwerke. Ihre Möglichkeiten und Grenzen, ihre Beziehung zu den klassischen Medien, ihre Risiken und ihre Chancen. Thomas Deve aus Zimbabwe ist Koordinator der Millennium Kampagne der Vereinten Nationen für das südliche Afrika. Deve fühlte sich von den Journalisten in aller Welt in seiner Ansicht bestätigt, dass soziale Medien ein wichtiges Werkzeug für den Zusammenschluss von Menschen sei. "Endlich können sie ihre Gedanken zum Verhältnis von Staat und Gesellschaft ausdrücken."

2. Place: Multi Kulti Photographer: Josef Hinterleitner
2. Preis beim GMF Klick-Award: Multi-Kulti-Fotograf Josef HinterleitnerBild: GMF/Josef Hinterleitner

Die tunesische Bloggerin Lina Ben Mhenni, Hauptgewinnerin des am Rande des Deutsche Welle Global Media Forums vergebenen "Best of Blogs Awards", wehrte sich gegen das im Zusammenhang mit den Umwälzungen in Nordafrika geprägte Schlagwort von der "Facebook Revolution": "Es ist eine Revolution des Volkes, eine Revolution der Würde. In Tunesien hat es nicht im Internet begonnen, sondern auf der Strasse. Das Internet war nur ein Hilfsmittel."

GMF 2012 zum Thema Bildung

Das Thema Menschenrechte bleibt weiter auf der Agenda des Deutsche Welle Global Media Forums: Im Juni 2012 soll bei der dann fünften Ausgabe der Konferenz über das Menschenrecht auf Bildung diskutiert werden.

Vielleicht ist dann auch die Portugiesin Julia Galvao Alvinho wieder mit dabei. Von den drei Tagen in Bonn nimmt die schlanke Frau mit dem modischen Kurzhaarschnitt erleichtert mit, "dass Menschenrechte wieder ins Zentrum rücken. Denn was wir im letzten Jahrzehnt beobachtet haben, ist, dass die Medien von der Menschenrechtsagenda weg gedriftet sind. Und dieses Forum hat sie wieder ins Zentrum gerückt."

Autor: Matthias von Hein
Redaktion: Sabine Faber