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Alternative Nobelpreise überreicht

4. Dezember 2019

In Stockholm sind die vier Preisträger des Right Livelihood Awards ausgezeichnet worden, zwei in Abwesenheit. Die Geehrten kämpften als "Visionäre" für eine lebenswerte Zukunft für alle auf dieser Erde, so die Preisjury.

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Stockholm Alternativer Nobelpreis
Yetnebersh Nigussie (l.), äthiopische Preisträgerin von 2017, überreicht die Auszeichnung an Aminatou Haidar aus der WestsaharaBild: picture-alliance/TT/E. Simander

Neben der jungen schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg wurden im Stockholmer Veranstaltungshaus Cirkus die Menschenrechtlerin Aminatou Haidar aus der Westsahara, die chinesische Frauenrechts-Anwältin Guo Jianmei sowie der brasilianische Umweltaktivist Davi Kopenawa vom indigenen Volk der Yanomami ausgezeichnet.

Persönlich nahmen bei der erstmals öffentlichen Verleihung der Right Livelihood Awards die Menschenrechtskämpferin Haidar sowie der für die Rechte der Ureinwohner kämpfende Kopenawa ihren Preis entgegen. Thunberg und die vierte Preisträgerin, die Frauenrechtlerin Guo, waren nicht nach Stockholm gekommen.

Thunberg, die auf dem Weg zum Weltklimagippfel in Madrid ist, bedankte sich aber per Videobotschaft. Warum die Chinesin Guo nicht zur Preisverleihung kommen konnte, teilte die Right-Livelihood-Stiftung nicht mit.

Aminatou Haidar

Die Nordafrikanerin Haidar gilt als eine der prominentesten Vertreterinnen des indigenen Volkes der Sahrauis und setzt sich seit Jahrzehnten für die Unabhängigkeit der Westsahara ein. Ihr friedliches Engagement gegen die Besetzung brachte Haidar den Beinamen "Gandhi der Westsahara" ein. Sie dokumentierte Festnahmen und Entführungen und wurde wiederholt selbst zur politischen Gefangenen, musste Folter und Isolationshaft erdulden.

Stockholm Alternativer Nobelpreis
Davi Kopenawa (re.) erhält den Right Livelihood AwardBild: picture-alliance/TT/E. Simander

Davi Kopenawa

Kopenawa ist einer der bekanntesten und angesehensten Sprecher der Ureinwohner Brasiliens. Dank seines jahrelangen Einsatzes zusammen mit internationalen Organisationen erklärte die brasilianische Regierung 1992 ein mehr als 96.000 Quadratkilometer großes Areal im Amazonas-Regenwald zum Yanomami-Schutzgebiet. Es ist das größte indigene Schutzgebiet in Brasilien.

Greta Thunberg
Greta Thunberg im September in New YorkBild: picture-alliance/TT/P. Lundahl

Greta Thunberg

Die junge Schwedin Thunberg ist weltweit zum Inbegriff der Forderungen der jungen Generation nach einer lebenswerten Welt geworden. Mit ihrem Schulstreik für Klimaschutz hat sie die "Fridays for Future"-Bewegung los getreten.

Preisträger des Alternativen Nobelpreises Right Livelihood Awards
Guo Jianmei (undatiertes Archivbild)Bild: Right Livelihood Foundation

Guo Jianmei

Die charismatische Chinesin Guo gilt als eine der angesehensten Anwältinnen für Frauenrechte. Sie gründete eigene Netzwerke, mit denen sie und ihre Mitstreiter kostenlose Rechtsberatung für benachteiligte Frauen anbieten.

Für eine bessere Welt

Der Right Livelihood Award ist eine Auszeichnung "für die Gestaltung einer besseren Welt". Gestiftet wurde er 1980 von dem Journalisten und Philatelisten Carl Wolmar Jakob von Uexküll, einem ehemaligen Mitglied des EU-Parlaments. Das Büro des Alternativen Nobelpreises hat seinen Hauptsitz in Stockholm.

Der spendenfinanzierte Preis steht in kritischer Distanz zu den traditionellen Nobelpreisen. Das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld in Höhe von jeweils einer Million schwedischen Kronen (rund 95.000 Euro) ist für die Arbeit der Geehrten bestimmt.

qu/uh (dpa, epd)