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Amazon kann vor Gericht punkten

13. Februar 2020

Im Streit um einen milliardenschweren Auftrags des US-Verteidigungsministeriums hat der Onlineriese Amazon einen juristischen Erfolg erzielt. Der an den Softwarekonzern Microsoft vergebene Auftrag wird auf Eis gelegt.

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Bild: picture-alliance/Geisler/C. Hardt

Das ordnete eine Bundesrichterin an. Das Urteil dürfte US-Präsident Donald Trump nicht erfreuen. Immerhin wirft Amazon ihm vor, sich unrechtmäßig eingemischt zu haben, als es um die Frage ging, welche Firma den Riesen-Auftrag erhalten sollte.

Wer baut die Cloud?

Bei dem Streit geht es um das sogenannte Jedi-Projekt zum Aufbau eines Cloud-Systems, mit dem Informationen aller Gattungen der Streitkräfte unter Einsatz künstlicher Intelligenz ausgetauscht werden sollen. Der zehn Milliarden Dollar schwere Auftrag der US-Regierung mit einer Laufzeit von zehn Jahren war im vergangenen Oktober überraschend an Microsoft gegangen, obwohl Amazon eigentlich als Favorit gegolten hatte.

Amazon wirft Trump vor, sich unrechtmäßig in den Vergabeprozess eingemischt zu haben. Inzwischen will der Onlineriese, der bei Cloud-Angeboten weltweit führend ist, den Präsidenten und andere Regierungsvertreter zu einer Zeugenaussage zwingen.

Im Clinch mit dem reichsten Mann der Welt

Trump attackiert immer wieder Amazon-Chef Jeff Bezos. Der Grund dafür ist schnell gefunden: Bezos, der reichste Mann der Welt, ist auch Besitzer der Zeitung "Washington Post", die häufig kritisch über den Präsidenten berichtet.

Amazon argumentiert, die Vergabe des Vertrags sei das "Ergebnis unangemessenen Drucks" von Trump gewesen, der seinem "politischen Feind" Bezos habe schaden wollen. Der Technologiekonzern fordert wegen "unverkennbarer Befangenheit" ein neues Vergabeverfahren. Das US-Verteidigungsministerium hat die Vorwürfe immer wieder zurückgewiesen.

haz/ml (rtr, afp, dpa)