1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ausstellungstipps

8. November 2006

Aufgeklärt-bürgerliches aus Wien, New Yorks Tribut an Susan Sontag, Ostwestfalen entschlüsselt das Geheimnis der Frau und Körperlandschaften in Lille: Tipps für sehenswerte Ausstellungen.

https://p.dw.com/p/9M3X

Paris zog als neue Kunsthauptstadt im späten 19. Jahrhundert amerikanische Künstler geradezu magisch an. Studienaufenthalte und Kontakte zu Sammlern in der Stadt an der Seine beeinflussten den Stil und die Themen der Amerikaner maßgeblich. Das spiegelte sich nicht zuletzt darin wider, dass nach dem Bürgerkrieg in den USA erstmals ernstzunehmende Kunstakademien gegründet wurden. Das Metropolitan Museum in New York präsentiert in der Ausstellung "Americans in Paris 1860-1900" einen Überblick über die Entwicklungen. Gezeigt werden rund 100 Gemälde von Künstlern wie James McNeill Whistler, John Singer Sargent, Mary Cassatt, Thomas Eakins und Winslow Homer. Die Ausstellung ist bis zum 28. Januar zu sehen.

Kunsthalle entschlüsselt das "Geheimnis der Frau"

Drei Menschen in klassischer Landschaft
Paul Delvaux: Le canapé vertBild: Paul Delvaux Foundation, St-Idesbald-Koksijde, Belgien

Zum ersten Mal seit Jahren in Deutschland zeigt die Kunsthalle Bielefeld Werke des belgischen Malers Paul Delvaux (1897-1994). Die Schau "Das Geheimnis der Frau. Paul Delvaux und der Surrealismus" mit 45 Gemälden und 30 Zeichnungen aus internationalen Sammlungen dauert bis zum 21. Januar. Delvaux, einer der bedeutendsten Maler Belgiens neben Magritte und Ensor, schuf surreale Szenarien aus der Kombination nackter Frauengestalten mit realen Elementen wie antiken Städten oder Eisenbahnzügen.

Annie Leibovitz' Tribut an Susan Sontag

Glamourbild von Nicole Kidman, fotografiert von Annie Leibovitz
Annie Leibovitz: Nicole Kidman, 2003Bild: Annie Leibovitz

Ihr Leben und ihre Arbeit lassen sich nicht trennen. Deshalb blätterte Starfotografin Annie Leibovitz für die Ausstellung "Annie Leibovitz: A Photographer's Life, 1990-2005" im New Yorker Brooklyn Museum sozusagen im Familienalbum. Neben glamourösen Aufnahmen von Musikern wie Mick Jagger, Schauspielern wie Brad Pitt und Politikern wie George Bush zeigt sie auch sehr intime Aufnahmen ihrer Kinder und ihrer Lebensgefährtin Susan Sontag. Die amerikanische Schriftstellerin war im Dezember 2004 an Krebs gestorben. Die Ausstellung ist bis zum 21. Januar zu sehen. Danach wird sie auch in San Diego, Paris und London gezeigt.

Aufgeklärt bürgerlich in Wien

Mann und Frau vor einem Baum - Gemälde von Joseph Wright of Derby
Joseph Wright of Derby: Peter Perez Burdett und seine zweite Frau HannahBild: presse

Gesellschaftliche Entwicklung im Spiegel der Kunst: Die Porträtmalerei nimmt die Österreichische Galerie Belvedere in Wien zum Zeugen für die großen politisch-gesellschaftlichen Veränderungen von 1750 bis 1840. "Aufgeklärt Bürgerlich" heißt die Schau, die bis 18. Februar zu sehen ist. Über 100 Werke zeichnen die Entwicklung im Selbstverständnis von Adel und Bürgertum in dieser Zeit nach: Von der distanzierten, unpersönlichen und der Selbstdarstellung dienenden Porträtmalerei der ausgehenden Feudalzeit bis hin zu individualisierten Bildnissen des selbstbewusst werdenden Bürgertums. Beispiele aus dem eigenen Bestand von Ferdinand Georg Waldmüller, Messerschmidt oder Friedrich von Amerling aus der eigenen Sammlung werden Arbeiten internationaler Künstler wie Francisco de Goya, Thomas Gainsborough oder Thomas Lawrence gegenüber gestellt.

Körperlandschaften in Lille

Mehr als 100 Werke großer Meister wie Giuseppe Arcimboldo und Hieronymus Bosch sind im Palais des Beaux-Arts in Lille unter dem Titel "L'homme paysage" (etwa: Körperlandschaften) zu sehen. "Mit dieser Ausstellung wollen wir die Beziehung des menschlichen Körpers zur Natur zeigen, die sehr stark die Kunstgeschichte beeinflusst hat", teilte die Museumsleitung mit. Die rund fünfzig Klassiker werden durch Fotografien und Skulpturen zeitgenössischer und moderner Künstler ergänzt wie Man Ray und John Isaacs. Die Ausstellung dauert bis zum 14. Januar.