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AI: Umgang mit Flüchtlingen "beschämend"

15. Juni 2015

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft der Politik vor, für die "schwerste Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg" verantwortlich zu sein. Eine Lösung sei nur auf internationaler Ebene möglich.

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Männer und eine verschleierte Frau zwängen sich durch einen Zaun aus Maschendraht (Foto: Getty)
Bild: Getty Images/AFP/B. Kilic

Laut Amnesty sind Millionen Menschen zu einem Leben in Elend und Tausende zum Tode "verdammt", weil der Lage von Flüchtlingen nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt werde. In ihrem jüngsten Bericht erklärt die Organisation, derzeit seien rund eine Million Flüchtlinge dringend auf eine Aufnahme in sicheren Ländern angewiesen.

Krisenherd Nahost

Vier Millionen syrische Flüchtlinge versuchten in der Türkei, im Libanon, in Jordanien, im Irak und in Ägypten unter schwierigsten Umständen zu überleben. Aus dem südlichen Afrika seien mehr als drei Millionen Menschen auf der Flucht. Im Mittelmeer ertranken laut dem Bericht, der in der libanesischen Hauptstadt Beirut vorgestellt wurde, im vorigen Jahr rund 3500 Menschen, in diesem Jahr waren es bereits 1865.

"Staatengemeinschaft hat kläglich versagt"

Nach Ansicht von Amnesty-Generalsekretär Salil Shetty haben bewaffnete Konflikte in der arabischen Welt und in Afrika die "schlimmste Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg" ausgelöst. Es handele sich um eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Doch die internationale Gemeinschaft habe "bislang kläglich versagt".

Länder wie die Türkei oder der Libanon, die die größte Last trügen, dürften von der Weltgemeinschaft nicht länger alleine gelassen werden. Die Flüchtlingskatastrophe könne nur gelöst werden, wenn die internationale Gemeinschaft sie als globales Problem verstehen und behandeln würde, resümiert der Bericht.

uh/sp (dpa,afp,ape)

DW-Spezial: Flucht nach Europa