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ANC wie erwartet weit vorne

8. Mai 2014

Bei der Parlamentswahl in Südafrika liegt der seit zwei Jahrzehnten regierende ANC wie erwartet deutlich vorne. Doch die Opposition wächst deutlich.

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Präsident Zum bei einem Wahlkampfauftritt (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Nach Auszählung von rund einem Drittel der Stimmen der Parlamentswahl liegt der Afrikanische Nationalkongress (ANC) bei gut 59 Prozent. Ein erneuter Wahlsieg der Partei von Präsident Jacob Zuma (Artikelbild) galt schon vor der Abstimmung vom Mittwoch als sicher. Die liberale Oppositionspartei "Demokratische Allianz", DA, kommt nach dem derzeitigen Stand der Auszählung auf 30 Prozent.

Die neue linksradikale Partei "Kämpfer für Wirtschaftsfreiheit" (EFF) des Populisten Julius Malema erhält danach nur knapp vier Prozent der Stimmen. Die Wahl 2009 hatte der ANC mit 66 Prozent der Stimmen gewonnen, die DA landete bei 16,6 Prozent. Bei der jetzigen fünften Wahl seit Ende des rassistischen Apartheidsystems waren über 25 Millionen Südafrikaner zur Wahl aufgerufen. Das offizielle Ergebnis wird voraussichtlich am Freitag bekanntgegeben.

Unterstützung durch schwarze Südafrikaner

Der ANC regiert Südafrika in einem Bündnis mit dem Gewerkschaftsverband Cosatu und der kommunistischen Partei SACP seit Ende der Apartheid-Zeit 1994. Trotz großer sozialer Probleme, hoher Kriminalität, wuchernder Korruption und Misswirtschaft im Lande unterstützt eine Mehrheit vor allem der Schwarzen weiter die Partei des im Dezember gestorbenen südafrikanischen Nationalhelden Nelson Mandela.

Wahlkampf aus Südafrika von Helen Zille
Oppositionsführerin Zille (M.) im Wahlkampf (Foto: dpa)Bild: picture-alliance/dpa

Nach Korrespondentenberichten war die Wahl in allen Landesteilen weitgehend friedlich verlaufen. Allerdings nahm die Polizei nach eigenen Angaben 97 Menschen fest, die an verschiedenen Orten versucht hätten, mit Protesten und Krawallen die Wahl zu stören. Zudem wurde ein ANC-Mitglied an einem Stand der Partei in KwaDukuza (Provinz KwaZulu-Natal) getötet, wie der Afrikanische Nationalkongress mitteilte. Der ANC beschuldigte Anhänger einer Oppositionsgruppe, die Tat verübt zu haben.

Opposition sieht Unregelmäßigkeiten

Die DA-Vorsitzende Helen Zille beklagte zahlreiche Unregelmäßigkeitn bei der Wahl. Viele Stimmlokale hätten zu spät geöffnet, in manchen hätte es nicht genug Wahlzettel oder Wahlurnen gegeben, erklärte die Oppositionspolitikerin. Sie kenne aber noch nicht das Ausmaß der Probleme. Zille schloss eine Wahlanfechtung nicht aus.

wl/sti (dpa, afp, rtr)