1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Die Grammys

12. Februar 2007

Das Country-Trio Dixie Chicks, Mary J. Blige und die Red Hot Chili Peppers haben sich bei der Vergabe der diesjährigen Grammys bei der 49. Grammy-Gala in Los Angeles an die Spitze der Gewinner gesetzt.

https://p.dw.com/p/9q37
Hübsch und gegen Bush: Dixie ChicksBild: AP
Grammy für Mary J. Blige
Tränen gehören dazu. Zumindest bei Mary J. BligeBild: AP

Die Grammys wurden in der Nacht zum Montag (12.2) in Los Angeles in mehr als 100 Kategorien vergeben. Mit ihrem Album "Stadium Arcade" räumten die Red Hot Chili Peppers mehrfach ab: Sie erhielten unter anderem einen Grammy für den besten Rock-Song und die beste Rock-Performance. Die 36-jährige Mary J. Blige, die mit acht Nominierungen als Favoritin ins Rennen um die begehrten Musikpreise ging, wurde am Sonntagabend in Los Angeles für das beste R&B-Album ("The Breakthrough"), für die beste R&B-Performance und den besten R&B-Song ("Be Without You") ausgezeichnet.

Grammy für Red Hot Chili Peppers
The Red Hot Chili PeppersBild: AP

Gleich mehrfach ausgezeichnet wurde auch die weibliche Country-Band Dixie Chicks. Die drei Dixie Chicks, die aus ihrer Einstellung gegen den amerikanischen Präsidenten George W. Bush kein Hehl machen, werteten die höchste Auszeichnungen im Bereich Country als politische Botschaft der Grammy-Juroren. Das goldene Grammaphon wurde der Gruppe, die in Kürze auch in die Rock 'n' Roll Hall of Fame aufgenommen wird, von dem ehemaligen US-Vizepräsidenten und Umweltschützer Al Gore überreicht.

Einen Grammy-Erfolg gab es auch für die Folk-Ikone Bob Dylan: Sein viel gepriesenes Album "Modern Times" wurde zum besten zeitgenössischen Folk-Album ernannt. Dylan gewann mit dem Song "Someday Baby" auch den Titel des besten Solo-Rocksängers.

Bob Dylan
Bob Dylan (2001)Bild: dpa

Zu den anderen herausragenden Gewinnern der 49. Grammy-Nacht gehörten Gnarls Barkley mit dem Hit "Crazy", Christina Aguilera, Beyonce, Justin Timberlake und Timbaland, The Black Eyed Peas, Pharrell Williams, John Legend und Madonna. Die 23-jährige Carrie Underwood wurde als "beste neue Künstlerin" ausgezeichnet.

Der Jazzsänger Tony Bennett und die Soul-Legende Stevie Wonder kamen mit ihrem gemeinsamen Song "For Once in My Life" zu Grammy-Ehren. Das Lied hatte Wonder bereits als 17-Jähriger komponiert. Die Popsängerin Christina Aguilera erntete mit einem Tribut an den toten "Godfather of Soul", James Brown, begeisterten Beifall.

Die Grammy-Feier brachte The Police nach jahrzehntelanger Trennung erstmals wieder zusammen. Nach dem gemeinsamen Auftritt von Sting, Stewart Copeland und Andy Summers hoffen Fans nun auf ein echtes Comeback - mit nachfolgendem Album und ausgedehnter Tournee.

Die klassische Musik aus Deutschland ist bei den diesjährigen Grammys trotz zahlreicher Nominierungen fast leer ausgegangen. Nur der Produzent Andreas Neubronner konnte am eine der begehrten Trophäen einheimsen. Der Stuttgarter Tonmeister erhielt den Preis zusammen mit dem San Francisco Symphonie-Orchester und Dirigent Michael Tilson Thomas für die Einspielung von Gustav Mahlers siebter Symphonie. Für Neubronner ist es bereits der fünfte Grammy.

Doppelt geehrt wurde der in den USA lebende argentinische Komponist Osvaldo Golijov, der als einer der innovativsten Gegenwartsmusiker gilt. Seine Oper "Ainadamar: Fountain Of Tears" erhielt je einen Grammy als beste Komposition und als beste Opernaufnahme.

Als Produzentin des Jahres wurde die Amerikanerin Elaine Martone ausgezeichnet; sie schlug unter anderem Manfred Eicher aus dem Rennen, der mit seinem Münchner Label ECM ebenfalls nominiert war. Der italienische Pianist Maurizio Pollini setzte sich mit den "Nocturnes" von Frederic Chopin als bester Solist gegen Gidon Kremers Bachsonaten durch. Und die amerikanische Mezzo-Sopranistin Lorraine Hunt Lieberson konnte mit Rilke-Liedern den deutschen Bass-Bariton Quasthoff ("Consider, My Soul") toppen. Ein Trost: Der beliebte Sänger hat schon drei Grammys in der Tasche. (sams)