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Lebenslang für Rote-Khmer-Anführer

7. August 2014

Unter der Terrorherrschaft der Roten Khmer in Kambodscha kamen fast zwei Millionen Menschen ums Leben. 35 Jahre dauerte es, bis nun zwei weitere Hauptverantwortliche für ihre Untaten bestraft werden konnten.

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Der verurteilte Rote-Khmer- Anführer Khieu Samphan (Foto:
Bild: picture-alliance/dpa

Das Völkermordtribunal in Kambodscha hat die beiden letzten noch lebenden Anführer des kommunistischen Rote-Khmer-Regimes schuldig gesprochen. Das Gericht verurteilte den damaligen Staatschef Khieu Samphan (83, Artikelfoto) und Ex-Propagandachef Nuon Chea (88) wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft. Die Richter machten sie etwa für die Zwangsvertreibung von zwei Millionen Menschen aus der Hauptstadt Phnom Penh nach der Machtübernahme 1975 verantwortlich.

Die Staatsanwaltschaft des von den UN unterstützten Sondertribunals hatte ihnen sogar Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord vorgeworfen. Khieu Samphan und Nuon Chea gaben dagegen an, von Gräueltaten nichts gewusst zu haben. Wegen der Schwere ihrer Verbrechen sollten die beiden "in Haft bleiben, bis die Urteile rechtskräftig sind", sagte Richter Nil Nonn.

Der verurteilte Rote-Khmer- Anführer Nuon Chea (Foto: Reuters)
Der zweite verurteilte Anführer Nuon CheaBild: Reuters

Es ist erst das zweite Urteil des acht Jahre alten Tribunals. Kaing Guek Eav, Chef des Foltergefängnisses Tuol Sleng, war bereits zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die kommunistischen Roten Khmer wollten einen Bauernstaat schaffen, witterten aber bald überall Staatsfeinde. Zwischen 1975 und 1979 kamen mindestens 1,7 Millionen Menschen durch Folter, Mord, Zwangsarbeit und Hungersnöte um. Das war ein Viertel der damaligen Bevölkerung. Der als "Bruder Nummer Eins" bekannte Diktator Pol Pot starb bereits 1998.

sti/wl (dpa, afp, epd)