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Angelino schießt RB Leipzig ins Achtelfinale

8. Dezember 2020

Die Revanche gegen Manchester United in der Champions League ist geglückt. RB Leipzig zieht mit einem knappen Sieg gegen die "Red Devils" ins Achtelfinale ein. Verteidiger Angelino zeigt sich dabei als Leader.

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Champions League Gruppe H l RB Leipzig vs Manchester United l TOR 1:0
Bild: Annegret Hilse/Reuters

Spätestens nach diesem Spiel lässt sich die besondere Zuneigung von Julian Nagelsmann zu seinem linken Verteidiger erklären. "Ich liebe ihn", hatte der Trainer von RB Leipzig die Öffentlichkeit jüngst wissen lassen. Und weshalb die Emotionen so groß sind, das stellte der 23-Jährige gegen Manchester United eindrucksvoll unter Beweis.

Beim verdient herausgespielten 3:2 (2:0) gegen die "Red Devils" im entscheidenden Spiel der Gruppe H drehte der Spanier von der ersten Sekunde an auf, als stünde er im wichtigsten Spiel seiner Karriere. Es war geradezu beeindruckend, mit wie viel Überzeugung Angelino den Ball zum frühen 1:0 (2. Minute) über die Linie drosch.

Wie er im Anschluss seinen Gegenspieler Aaron Wan-Bissaka kaum einmal Luft zum Atmen ließ und diesen mit seiner Dynamik völlig überforderte. Und so war es dann auch kein Zufall, dass Angelino mit einer zauberhaften Flanke vor das Tor der Engländer seinen Mitspieler Amadou Haidara optimal bediente, der den Ball nur noch zum 2:0 (13.) einzuschieben brauchte.

Wie ein tosendes Gewitter

Leipzig brach in den Anfangsminuten über Manchester United herein wie ein plötzlich aufziehendes, tosendes Gewitter. Die Mannschaft von Trainer Ole Gunnar Solksjaer wusste nicht, wie ihr geschah und ihr gelang es auch lange nicht, eine Antwort auf diese Leidenschaft zu finden. Das 0:5 aus dem Hinspiel, als die Sachsen völlig neben sich standen, wirkte noch nach. Diese Schmach wollten Angelino und Co vergessen machen.    

Und der Spanier entwickelte sich nicht zuletzt in dieser Partie immer mehr zu einer Führungsfigur im Leipziger Team. "Nagelsmann lässt mich sehr kreativ agieren. Er schränkt mich nicht ein, sondern gibt mir Vertrauen und die Freiheit, Entscheidungen zu treffen", sagt Angelino. Dieses Vertrauen lässt den Fußballprofi seine Energie voll entwickeln. Bei seinen fünf Leihstationen zuvor - etwa in den Niederlanden oder den USA - hatte er diesen Rückhalt nie.

Bester Linksverteidiger Europas

Manchester City, sein eigentlicher Klub, hatte ihn dann auch nochmal nach Leipzig versendet - vielleicht ein letzter Versuch? Pep Guardiola hatte jedenfalls keine Verwendung für den nur 1,71 Meter großen Profi, weil der Trainer Benjamin Mendy und Oleksandr Zinchenko offenbar mehr zutraute. Und nach Leipzig passt Angelinos Spielweise wie die Faust aufs Auge.

Mittlerweile hat er sich zu einem der besten Spieler auf seiner Position in ganz Europa entwickelt. Mit nun zwölf Scorerpunkten in wettbewerbsübergreifend 17 Partien (Champions League: 3 Tore, 3 Vorlagen; Bundesliga: 4 Tore, 2 Vorlagen) ist er der torgefährlichste Verteidiger in den Top-5-Ligen Europas. 

In der zweiten Hälfte hatten die Leipziger dann mehr Mühe mit dem englischen Spitzenteam. Das Nagelsmann-Team kam in der Schlussphase des Spiels nochmal gehörig unter Druck. Obwohl es - unter erneuter Beteiligung von Angelino - durch Justin Kluivert sogar mit 3:0 (69.) in Führung gegangen war. Bruno Fernandes gelang zehn Minuten vor dem Ende nach einem strittigen Elfmeter der Anschlusstreffer zum 3:1. Paul Pogba traf 180 Sekunden später zum 3:2.  

Die Sachsen zitterten die Führung aber über die Zeit. Am Ende stand ein großer Triumph für RB Leipzig, den nicht zuletzt Angelino mit einer überragenden ersten Hälfte in die Wege geleitet hatte.