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Anklage nach Attentaten in Uganda

19. August 2010

Wegen der Beteiligung an den Anschlägen auf Zuschauer des WM-Finales in Uganda haben die Behörden Anklage gegen mindestens 30 Verdächtige erhoben. Der Prozess soll in etwa vier Monaten beginnen.

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Verletzter Fußballfan nach den Anschlägen in Uganda im Juli 2010 (Foto: dpa)
Viele Fußballfans wurden Opfer der AnschlägeBild: picture-alliance/dpa

Die Angeklagten müssen sich wegen Mordes, versuchten Mordes und Terrorismus verantworten, teilte der ugandische Generalstaatsanwalt, Richard Butera, am Mittwoch (18.08.2010) mit. Insgesamt 14 der Angeklagten sollen aus Uganda stammen, zehn aus Kenia. Weitere der mutmaßlichen Täter seien aus Somalia, Ruanda und Pakistan. In der vergangenen Woche präsentierten die Behörden der Öffentlichkeit in der Hauptstadt Kampala bereits die vier mutmaßlich Hauptverantwortlichen der Anschläge, die allesamt aus Uganda stammen. Unter den Beschuldigten befinden sich nach Angaben des Generalstaatsanwaltes auch drei Kenianer, die bereits Ende Juli wegen Mordes in 76 Fällen angeklagt wurden.

Vergeltungsanschläge

Bei den Bombenanschlägen am 11. Juli zum Zeitpunkt des Finalspiels der Fußball-WM in Südafrika waren in einer Sportkneipe und einem äthiopischen Restaurant in Kampala 76 Menschen getötet worden. Zu der Tat hatte sich die radikalislamische Al-Shabaab-Miliz aus Somalia bekannt und diese als "Vergeltung" für Ugandas militärische Unterstützung der somalischen Übergangsregierung bezeichnet. Uganda war das erste Land, das Anfang 2007 im Rahmen einer Mission der Afrikanischen Union Truppen in dem Bürgerkriegsland stationierte.

Angst vor neuen Anschlägen

Kämpfer der Al-Shabaab-Miliz in Somalia (Foto: AP)
Kämpfer der Al-Shabaab-Miliz in SomaliaBild: AP

Die somalische Islamistengruppe hatte in letzter Zeit mehrfach mit Anschlägen auf Uganda und Burundi gedroht, weil die beiden Länder Friedenstruppen nach Somalia entsandt hatten. Aus Angst vor weiteren Anschlägen der Al-Shabaab haben einige Staatschefs aus der Region bereits Bedenken geäußert, sich an der Friedensmission in Somalia zu beteiligen. Die Terroranschläge in Uganda waren die ersten, die die Al-Shabaab außerhalb Somalias verübte. Bislang richtete sich der Terror gezielt gegen die somalische Übergangsregierung und die somalische Bevölkerung. Die Miliz beruft sich auf das international agierende Terrornetzwerk Al-Kaida. Nach Darstellung der Zentralregierung in Mogadischu unterstützen hunderte ausländischer Kämpfer den Aufstand der Gruppe, unter anderem aus Pakistan, Afghanistan und der Golfregion.

Autorin: Katrin Ogunsade (afp, dpa)

Redaktion: Christine Harjes