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Politik

Annäherung in der Kurilen-Frage

15. Dezember 2016

Der russische Präsident Putin und der japanischen Premier Abe haben Gespräche über die Kurilen aufgenommen. Der Konflikt währt seit Jahrzehnten. Für beide Seiten gibt es gute Gründe, ihn möglichst bald zu beenden.

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Putin und Abe schütteln sich die Hand
Präsident Putin und Premier Abe in Nagato, JapanBild: Reuters/K. Nogi

Im Streit um die Inselkette Kurilen im Pazifik haben Russlands Präsident Wladimir Putin und Japans Regierungschef Shinzo Abe bei einem Treffen in Japan mögliche Annäherungen erörtert. Beide Politiker sprachen über gemeinsame wirtschaftliche Aktivitäten auf den Inseln.

Die Inseln zwischen der russischen Halbinsel Kamtschatka und der japanischen Insel Hokkaido fielen nach dem Zweiten Weltkrieg an die Sowjetunion. Tokio erhebt Anspruch auf den Südteil der Inselgruppe, Moskau weist dies zurück. Der Konflikt um die Inseln an der Trennlinie zwischen Ochotskischem Meer und Pazifik verhindert auch 71 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs den Abschluss eines Friedensvertrages zwischen beiden Ländern.

Abe sprach von "ehrlichen und tiefgehenden Gesprächen" mit Putin. "Wir konnten den Gipfel in einer sehr guten Atmosphäre stattfinden lassen", sagte Abe. Der Gipfel soll Freitag in Tokio fortgesetzt werden. Ein Durchbruch war bei dem Treffen zwischen Putin und Abe im Vorfeld nicht erwartet worden. Die beiden haben sich seit Abes erster Amtszeit 2006/2007 schon mehr als ein Dutzend Mal getroffen.

Abe und Putin sprachen jedoch über die Möglichkeit freier Besuche früherer japanischer Bewohner der Inseln, hieß es. 17.000 japanische Bewohner mussten damals flüchten. Wegen des Konflikts gibt es zwischen Russland und Japan noch keinen Friedensvertrag. Abe hat versprochen, den Streit mit Russland zu lösen - auch vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit China.

Für Putin ist das Thema allerdings heikel: Er will bei den Bürgern sein Image als Verteidiger der russischen Souveränität nicht gefährden. Er forderte seinerseits ein Ende der japanischen Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Konflikts.

lf, wl (dpa, reuters)