Anschlag auf Bundeswehrkonvoi
11. Dezember 2013Bei dem Selbstmordanschlag auf den Konvoi der Bundeswehr in Kabul wurden nach Angaben eines Bundeswehrsprechers keine Soldaten verletzt. Ein Fahrzeug mit einem Sprengsatz habe Kurs auf die Militärfahrzeuge genommen. Es sei "zu früh explodiert" und habe den Konvoi daher nicht erreicht, sagte eine NATO-Sprecherin.
Afghanistans stellvertretender Innenminister Adschub Salangi twitterte, die Explosion habe am nördlichen Rand des internationalen Flughafens von Kabul stattgefunden. Auf dem Gelände ist auch die gemeinsame Kommandozentrale der internationalen NATO-Afghanistanschutztruppen (ISAF) untergebracht.
Taliban bekennen sich
Die radikalislamistischen Taliban übernahmen die Verantwortung. In einer E-Mail an verschiedene Medien bekannte sich deren Sprecher Zabihullah Mudschahid zu dem Anschlag. Zwei deutsche Fahrzeuge seien zerstört und „10 Soldaten getötet und verwundet“ worden. Es ist üblich, dass die Taliban in Bekennerschreiben Opferzahlen höher angeben als sie tatsächlich sind.
Der Anschlag ereignete sich während des traditionellen Vorweihnachtsbesuchs des deutschen Verteidigungsministers in Nordafghanistan. De Maizière traf am Mittwochmorgen in Masar-i-Scharif ein, dem letzten von einst drei größeren deutschen Feldlagern in Nordafghanistan. Zuvor hatte de Maizière bereits im Kosovo Weihnachten mit Soldaten vorgefeiert.
De Maizière fordert Karsai zur Unterzeichnung auf
Derzeit sind noch etwa 3400 deutsche Soldaten in Afghanistan. Die NATO will Ende 2014 ihren Kampfeinsatz dort beenden und dann noch mit 8000 bis 12.000 Soldaten zur Beratung und Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte im Land bleiben. Deutschland will 600 bis 800 Soldaten für die Mission "Resolute Support"(Entschlossene Unterstützung) zur Verfügung stellen. De Maizière forderte Afghanistans Präsident Hamid Karsai auf, ein entsprechendes Sicherheitsabkommen zeitnah zu unterschreiben.
Karsai will, dass erst sein Nachfolger bei den Präsidentschaftswahlen im April das von den USA initiierte Abkommen unterzeichnet. Streitpunkt ist der Schutz ausländischer Soldaten vor Strafverfolgung durch die afghanischen Behörden.
dh/sti (dpa, rtr, ap)