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Politik

Anschlag auf US-Botschaft in Ankara vereitelt?

5. März 2018

Türkische Medien sehen einen Zusammenhang zwischen mehreren Festnahmen und der Entscheidung der USA, ihre Vertretung in Ankara zu schließen. Fest steht nur: Auch am Dienstag stehen Besucher dort vor verschlossener Tür.

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Türkei geschlossene US-Botschaft in Ankara
War 2013 Ziel eines Selbstmordanschlags von Linksextremisten: die US-Botschaft in der türkischen Hauptstadt (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/A. Altan

Die türkische Polizei hat laut Medienberichten einen Anschlag auf die US-Botschaft in Ankara verhindert. In der türkischen Schwarzmeerstadt Samsun wurden vier mutmaßliche Mitglieder der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) festgenommen, wie die Zeitung "Hürriyet" schreibt. Die Iraker würden verdächtigt, einen Anschlag auf die Botschaft geplant zu haben.

Auch in Ankara wurden bei einer Anti-Terror-Razzia zwölf Personen gefasst. Die Polizei verdächtige sie, zur IS-Miliz zu gehören, meldet die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu. Es handele sich um Ausländer, die Mitglieder für die IS-Miliz rekrutiert und Kontakte in "Konfliktgebiete" unterhalten hätten.

"Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen"

Zuvor hatte die US-Botschaft mitgeteilt, dass sie am Montag wegen einer "Sicherheitsbedrohung" nicht öffnen werde. Inzwischen wurde die Schließung auch auf diesen Dienstag ausgedehnt. Das Gouverneursamt in Ankara erklärte, es seien zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Einrichtung ergriffen worden, nachdem US-Quellen den türkischen Geheimdienst über mögliche Anschlagspläne informiert hätten.

Die US-Botschaft befindet sich mitten im Stadtzentrum neben dem Parlament. Auf ihrer Webseite rief die diplomatische Vertretung US-Bürger auf, große Menschenmengen zu meiden und sich unauffällig zu verhalten. Die Botschaft war 2013 Ziel eines Selbstmordanschlags einer linksextremen Gruppe, bei dem ein türkischer Wachmann getötet wurde.

Die Türkei wurde seit 2015 wiederholt von Attentaten der IS-Miliz erschüttert. Seit einem Angriff auf den Istanbuler Nachtclub "Reina" in der Silvesternacht 2017 gab es aber keine weiteren Anschläge der Extremistengruppe. Die Polizei hat seit dem "Reina"-Anschlag ihr Vorgehen gegen die IS-Miliz deutlich verschärft und Hunderte Verdächtige festgenommen.

jj/sam (dpa, afp)