1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Von Winterdelle keine Spur

1. Dezember 2015

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im November auf den niedrigsten Stand seit mehr als 24 Jahren gefallen. Und die Wirtschaft rechnet für nächstes Jahr mit rund 200.000 neuen Arbeitsplätzen.

https://p.dw.com/p/1HFAd
Bundesagentur für Arbeit
Bild: picture-alliance/dpa/M. Gerten

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) registrierte in diesem Monat 2,633 Millionen Menschen auf Jobsuche. Das seien 16.000 weniger gewesen als im Oktober und 84.000 weniger als vor einem Jahr, teilte die Behörde am Dienstag in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum Oktober unverändert bei 6,0 Prozent. Noch niedriger war die Arbeitslosenzahl zuletzt im Juni 1991 mit damals 2,435 Millionen Erwerbslosen.

"Damit hat sich der Arbeitsmarkt auch in diesem Monat gut entwickelt", sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Erwerbstätigkeit und Beschäftigung hätten erneut kräftig zugenommen. Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen ging die Erwerbslosigkeit demnach im Monatsvergleich um 13.000 auf 2,772 Millionen zurück. Banken-Volkswirte hatten eine Abnahme um 5000 erwartet.

200.000 neue Jobs erwartet

Die deutsche Wirtschaft rechnet im kommenden Jahr mit rund 200.000 neuen Arbeitsplätzen. Bei Dienstleistern werden 80.000 zusätzliche Beschäftigte erwartet, im Gesundheits- und Bildungsbereich 50.000, in den Sparten Handel und Verkehr 40.000, wie die "Saarbrücker Zeitung" am Dienstag unter Berufung auf eine Befragung von 25.000 Unternehmen durch den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) berichtete. In der Industrie, am Bau und im Kommunikationsbereich wird demnach mit jeweils 10.000 neuen Jobs gerechnet.

Der Beschäftigungsaufbau falle damit nicht mehr so stark aus wie in konjunkturell vergleichbaren Jahren, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der Zeitung. So habe der Zuwachs von 2011 bis 2014 durchschnittlich noch bei 375.000 Arbeitsplätzen gelegen. "Die schwächere Exportkonjunktur drückt vor allem auf die Jobaussichten in der Industrie", betonte Wansleben.

Konkret einstellen wollen laut DIHK-Umfrage insbesondere Forschungs- und Entwicklungsdienstleister, Architektur- und Ingenieurbüros sowie die Sicherheitswirtschaft. Gleiches gilt demnach für die Gesundheits- und Sozialdienste.

Der Bedarf an qualifizierten Kräften passe jedoch oft nicht zur Qualifikation vieler Arbeitsloser, sagte Wansleben. "Flüchtlinge kommen zumindest kurzfristig ebenfalls kaum als Fachkräfte in Betracht, so dass die Arbeitslosigkeit trotz wachsender Beschäftigung steigen dürfte", erklärte er.

wen/hb (dpa,rtr,afpd)