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Politik

Argentiniens Finanzminister muss gehen

26. Dezember 2016

Es habe Meinungsverschiedenheiten gegeben, hieß es lapidar zur Begründung. Inmitten der argentinischen Wirtschaftskrise hat Präsident Macri seinen Finanzminister entlassen.

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Finanzminister Prat-Gay (l.) und Präsident Macri (Foto: Getty Images/AFP)
Finanzminister Prat-Gay (l.) und Präsident MacriBild: Getty Images/AFP/J. Mabromata

Staatschef Mauricio Macri habe Finanzminister Alfonso Prat-Gay wegen "politischer Differenzen" zum Rücktritt aufgefordert, teilte Kabinettschef Marcos Peña bei einer Pressekonferenz in Buenos Aires mit. Prat-Gays Ministerium werde nun in zwei Ressorts aufgespalten: Um die Staatskasse soll sich künftig der renommierte Ökonom Nicolas Dujovne kümmern, den Bereich Finanzwirtschaft übernimmt der bisherige Staatssekretär Luis Caputo.

Der konservative Macri hatte die Präsidentschaftswahl 2015 - nach zwölf Jahren linksgerichteter Regierungen - gewonnen und mit Prat-Gay eine Reihe marktorientierter Reformen umgesetzt. Dazu zählte das Ende der Kontrollen des Devisenmarktes, was zu einer starken Entwertung der Landeswährung Peso führte und - binnen eines Jahres - die Inflation von 30 auf 40 Prozent steigen ließ.

Entscheidende Rolle

Prat-Gay hatte eine entscheidende Rolle bei der Lösung des Streits um ausstehende Auslandsschulden seines Landes gespielt. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass Argentinien im Frühjahr nach langer Abstinenz die Rückkehr an den Kapitalmarkt feiern und sich 16,5 Milliarden Dollar von Investoren leihen konnte.

Gerüchte über die Zukunft Prat-Gays waren in den vergangenen Wochen aber immer wieder aufgeflammt, nachdem ein Vorschlag zur Reform der Einkommensteuer nicht durch den Kongress kam. Damit sollte das Haushaltsdefizit der Regierung gedrückt werden.

Schrumpfung statt Wachstum

Unter Macris Regierung wurden auch die staatlichen Fördergelder für öffentliche Verkehrsmittel, Elektrizität und Gas gestrichen. Dies löste wütende Proteste aus. Macri argumentiert, die Reformen seien notwendig, um Argentiniens Wirtschaft wiederzubeleben.

Bisher blieb das versprochene Wirtschaftswachstum allerdings aus. Laut Prognosen schrumpft die die drittgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas dieses Jahr um zwei Prozent. Für 2017 hat sich Macris Regierung ein Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent vorgenommen sowie eine Senkung der Inflation auf 17 Prozent.

wa/qu (rtr, afp, dpa, epd)