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Robben ganz der alte

4. Dezember 2011

Zwei Tore hat Arjen Robben für seinen FC Bayern beim 4:1 gegen Werder Bremen erzielt. Und doch ist der Niederländer wegen seines Eigensinns nicht unumstritten.

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Bayern-Profi Arjen Robben fasst sich nach dem Bremen-Spiel an die Wange (Bild: dapd)
Bild: dapd

Arjen Robben ist ein Weltstar. Zumindest hat er die besten Anlagen dazu. Der Niederländer in Diensten des FC Bayern München ist pfeilschnell, trickreich, schussgewaltig. Wenn da nicht diese vielen Verletzungen wären. "Glasknochen" wurden ihm schnell angedichtet. Ein Verein, der Arjen Robben verpflichtet, weiß das, und muss mit diesen Voraussetzungen umgehen können. Denn wenn er dann wieder fit ist, lassen spektakuläre Sprints und Tore meist nicht lange auf sich warten.

Aber der Preis für diese Tore ist hoch. Es ist vor allem das so empfindliche Mannschaftsgefüge, das mit jedem Robben-Einsatz zu wanken scheint. Denn Robben ist ein Egomane. Zu gerne übersieht er aussichtsreich postierte Mitspieler, zu ungern ackert er in der Abwehr.

Und als sich jetzt, am Samstag beim 4:1 gegen Bremen, Mario Gomez den Ball zum Elfmeter zurechtlegen wollte, entriss ihm Robben das Spielgerät, um selbst zu verwandeln. Wohl gemerkt: erst eine viertel Stunde zuvor hatte er schon einen Strafstoß zum 2:1 getroffen.

Gomez, Bayerns aussichtsreichster Kandidat als Torschützenkönig, hätte der Treffer sicher gut getan für das zuletzt angekratzte Selbstvertrauen. In solchen Situationen kommen einem sofort wieder die Streitigkeiten zwischen Robben und seinen Kollegen Müller, Lahm oder Schweinsteiger in den Sinn.

Die Bayern sollten also das nächste 45-Millionen-Angebot aus Russland sehr genau prüfen. Denn auch für einen Weltstar gilt: Fußball ist nach wie vor ein Mannschaftssport.

Kommentar: Tobias Oelmaier
Redaktion: Olivia Fritz