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Mit Artenschutz-Apps in den Urlaub

Harald Franzen25. Juni 2015

Bedrohte Tier- und Pflanzenarten landen immer noch viel zu oft als Souvenirs in den Koffern von Urlaubern. Mehrere Webseiten und App sollen Reisenden helfen, nicht ungewollt zur Ausrottung seltener Arten beizutragen.

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Leopardenkopf
Bild: picture-alliance/dpa/R. B. Fishman

Seit mehr als 40 Jahren gibt es das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES), das den Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten kontrolliert. Aber noch immer bringen viele Reisende Schmuck aus Elfenbein, Schildkrötenpanzer oder exotische Tiere, die bedroht sind, aus dem Urlaub mit.

"Regelmäßig während der Reisezeit schnellen die Beschlagnahmezahlen bei den Zollämtern in die Höhe, weil immer noch viele Touristen Souvenirs von geschützten Tieren und Pflanzen aus dem Urlaub mitbringen", sagt Hans-Josef Haas, Präsident der Bundesfinanzdirektion West, der 9 Hauptzollämter unterstehen.

Allein in Deutschland wurden im vergangenen Jahr mehr als 70.000 illegale Objekte dieser Art sichergestellt, in 90 Prozent der Fälle waren es Souvenirs im Gepäck von Touristen. "Vielen Urlaubern ist überhaupt nicht bewusst, dass manche Waren aus geschützten Arten nur produziert oder gewildert werden, weil es eine kontinuierliche Nachfrage durch Touristen
gibt", sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks heute auf einer Veranstaltung in Düsseldorf.

Aber woher weiß man als Laie, welche Tiere und Pflanzen geschützt sind und welche Souvenirs man nicht kaufen sollte? Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Zoll haben dafür eine #link:http://www.artenschutz-online.de/artenschutz_im_urlaub/index.php:Webseite# geschaffen. Hier kann man das besuchte Reiseland auswählen und erhält dann eine Liste der bedrohten Tiere und Pflanzen, die nicht ausgeführt werden dürfen. Die Webseite des Washingtoner Artenschutzübereinkommens enthält ebenfalls eine #link:http://www.cites.org/gallery/species/index.html:Liste der geschützten Arten#, zwar nicht nach Ländern sortiert, aber dafür sehr umfangreich und gut bebildert. Wer sich für die in Deutschland heimischen, bedrohten Arten interessiert, wird auch beim #link:http://www.wisia.de/FsetWisia1.de.html:Wissenschaftlichen Informationssystem zum Internationalen Artenschutz (Wisia)# fündig.

Noch mehr Information bietet die kostenlose App “Zoll und Reise” (für #link:https://itunes.apple.com/de/app/zoll-und-reise/id536214349?mt=8:iOS#
oder #link:https://play.google.com/store/apps/details?id=de.init.zollapp&feature=search_result:Android#. Neben geschützten Tier- und Pflanzenarten erfährt man hier auch mehr darüber, welche Waren man verzollen muss und kann sogar berechnen, wie viel Zoll man beim Überschreiten der Freimengen voraussichtlich bezahlen muss. Und da man auf Reisen ja nicht immer Internet hat, funktioniert die App praktischerweise auch offline.

Zollbeamter mit Steinkoralle
Eine vom Zoll beschlagnamte große SteinkoralleBild: Hauptzollamt München/dpa
Zollbeamte Flughafen München
Ein Zollbeamter am Flughafen München demonstriert das Suchen nach illegal eingeführten Tier- und Pflanzenarten mit seinem ArtenschutzspürhundBild: picture-alliance/dpa