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Rumänischer Deutschlehrerverband (APLGR)

Die rumänischen Deutschlehrer zusammenbringen. Das ist das Ziel des rumänischen Verbands. Dafür organisieren die Mitglieder eine jährliche Deutschlehrertagung, bei der nicht nur die Workshops wichtig sind.

Sorin Giurumescu ist der Vorsitzende des rumänischen Deutschlehrerverbands. Seit 1994 ist er Deutschlehrer. Zu dem Beruf ist er, wie er sagt, durch Zufall gekommen. Eigentlich hatte er sich nur für deutsche Philosophie interessiert. Doch dann packte ihn die Lust am Deutschlehren. Im Verband ist er bereits seit über 20 Jahren aktiv. Mittlerweile unterrichtet er nicht nur Deutschschüler, sondern auch Deutschlehrer. 

Deutsche Welle: Herr Giurumescu, Sie leiten den rumänischen Deutschlehrerverband seit Anfang 2015. Worauf haben Sie sich in Ihren ersten Jahren als Vorsitzender besonders konzentriert?

Sorin Giurumescu: Unser Hauptaugenmerk liegt auf unserer jährlichen Konferenz, an der jedes Mal etwa 150 Leute teilnehmen. Zu der Konferenz kommen Deutschlehrer aus ganz Rumänien. Und dazu noch Gäste aus anderen Ländern, wie Bulgarien oder der Republik Moldau.

Würden sie ihre Deutschlehrertagung als die wichtigste Verbandsveranstaltung bezeichnen?

Ja, das kann man sagen. Ich war seit 1998 auf allen Tagungen und es ist eine Art Batterie aufladen für die Lehrer, die kommen. Man trifft Gleichgesinnte, die mit ähnlichen Problemen zu tun haben und die ähnliche Erfahrungen haben. Und dann geht man zurück nach Hause, wo man sich als Deutschlehrer meistens didaktisch gesehen in einer anderen Welt befindet. 

Mitglieder spielen und lachen
Mitglieder des Verbands bei einem Workshopnull Silvia Florea

Deutschlehrer sind in Rumänien viel moderner als andere Lehrer. Und deswegen ist es uns wichtig, den Kontakt zu den Lehrern beizubehalten. Sonst verliert man die Motivation. Zuhause sind viele von uns eine Art Sonderling in einer Welt, in der der Unterricht meist öde, traditionell und langweilig aussieht.

Sie sagen, man kann bei der Deutschlehrertagung seine Deutschlehrerbatterien aufladen. Das passiert dann aber sicherlich nicht nur bei den Fortbildungen, die sie dort anbieten? 

Nein, wir setzen viel auf Austausch. Einmal hatten wir an einem Abend beispielsweise ein Lagerfeuer. Wir waren in den Bergen. Wir haben im September eine Art Oktoberfest gemacht. Es gibt insgesamt zwar nicht viel Freizeit, denn das Programm ist sehr dicht, doch abends und in den Pausen gibt es stets etwas Zeit für Gespräche. Alle kommen mit allen in Kontakt, und viele sehen sich jedes Jahr dort wieder. 

Sie hatten bereits erwähnt, dass auch internationale Gäste zu ihrer Deutschlehrertagung kommen. Wie wichtig ist ihnen der Austausch mit den Kollegen aus anderen Regionen? 

Das ist uns sehr wichtig, denn es geht um gemeinsame Erfahrungen. Wir vertreten auch die Interessen der Deutschlehrer wie eine Art Gewerkschaft, wir sind also irgendwo zwischen der Förderung durch Fortbildung und der Interessenvertretung. Und in dieser Hinsicht ist es auch immer gut zu wissen, wie es in anderen Ländern läuft. 

Zudem laden wir aber auch internationale Gäste ein, die uns inhaltlich etwas bieten können. 2016 hatten wir beispielsweise eine Kollegin von der Deutschen Welle eingeladen. Auch war schon einmal eine Referentin von der Bundeszentrale für politische Bildung bei uns. Dann geben wir uns noch Mühe, mit den verschiedenen politischen Stiftungen zusammenzuarbeiten. Denn auch die politische und demokratische Bildung ist für uns mit unserer jungen Demokratie sehr wichtig. 

Sie selbst geben auf Ihrer Jahrestagung auch Workshops und auch an Ihrer Schule unterrichten Sie zukünftige Pädagogen. Nutzen Sie da auch die Deutschlernangebote der DW?

Ich empfehle diese Angebote immer wieder den Erwachsenen, die wenig Zeit haben und viel alleine arbeiten können. Zudem nutzen wir die Materialien seit einigen Jahren bei unserer Deutscholympiade. Die Schülerolympiaden sind in Rumänien eine große Tradition. Da nutzen wir sehr gerne die didaktisierten Materialen aus den Nachrichten. 
 

Die wichtigsten Infos in Kürze:

Der rumänische Deutschlehrerverband (Asociatia Profesorilor de Limba Germana din Romania, APLGR) wurde 1990 gegründet und hat circa 100 Mitglieder.
 

Vorstandsgremium:

  • Sorin Giurumescu (Präsident)
  • Carmen Pirlog (Vize-Präsidentin)
  • Beata Szeles (Generalsekretärin)
  • Alexandra Tudor (Schatzmeisterin)
  • Beata Szeles
  • Erzsebet Balinth
  • Carmen Bubela
  • Alice Jitea
  • Corina Gugu
  • Andrea Welsch
  • Michaela Dineszu
     

IDV-Kontaktperson:

Sorin Giurumescu, sorin.giurumescu [at] deutschlehrerverband.ro