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Assad-Truppen in Aleppo auf dem Vormarsch

8. August 2012

Im Kampf um die syrische Metropole Aleppo haben die Regierungstruppen offenbar mit ihrer angekündigten Bodenoffensive begonnen. Die Rebellen stehen schwer unter Druck.

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Zerstörungen in Aleppo (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

"Wir sind auf dem Rückzug, weg von hier", rief ein einzelner Kämpfer der Aufständischen Journalisten der Agentur Reuters zu, als diese im Bezirk Salaheddin eintrafen, den die Rebellen bislang gegen die Angriffe der Regime-Truppen verteidigen konnten. Ein die ganze vergangene Woche von den Rebellen kontrollierter Checkpoint war nicht mehr zu sehen, wie die Reporter weiter berichteten. Lediglich eine Fahne der Opposition habe den ehemaligen Übergang noch markiert.

Angriff mit Panzern

Die Nachrichtenagentur AFP meldete unter Berufung auf einen Kommandeur der Freien Syrischen Armee, dass das Militär mit Panzern nach Salaheddin eindringe. AFP zitierte zudem einen ranghohen Beamten der Sicherheitsbehörden, nach dessen Angaben die Armee von Präsident Baschar al-Assad von Westen nach Osten vorstößt, um den Stadtteil in zwei Hälften zu teilen. "Es wird nicht lange dauern, bis wir das Viertel kontrollieren, auch wenn einige Widerstandsnester zurückbleiben", erklärte der Beamte.

Schwere Kämpfe um Aleppo

Bislang wurden die von den Rebellen gehaltenen Viertel in Aleppo überwiegend aus der Luft und mit Artillerie beschossen. In der nordsyrischen Wirtschaftsmetropole stehen die bis zu 8000 Rebellen rund 20.000 Soldaten gegenüber, die das Regime dort zusammengezogen hat. Beide Seiten messen dem "Kampf um Aleppo" entscheidende Bedeutung für den weiteren Verlauf des Bürgerkrieges zu.

Immer mehr Flüchtlinge

Angesichts der eskalierenden Gewalt in Syrien verlassen immer mehr Menschen ihre Heimat. Nach einem Bericht der halbamtlichen Nachrichtenagentur Anadolou kamen in der Nacht zu Mittwoch rund 2.400 Syrer in die Türkei. Unter den Flüchtlingen seien zwei Generäle und zwei Oberste gewesen. Insgesamt haben bislang rund 50.000 Syrer im Nachbarland Zuflucht gefunden. Zehntausende Syrien-Flüchtlinge gibt es auch in Jordanien, dem Irak und dem Libanon.

wl/gri (dpa, afp, rtr)