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Astronauten bereiten ISS-Andockstation vor

25. März 2017

Ein Arbeitstag von sechs Stunden ist auf der Erde schon ein Luxus. Im Orbit ist er zwar wesentlich anstrengender. Dafür wurden die beiden Weltraumarbeiter Pesquet und Kimborough mit einer traumhaften Aussicht belohnt.

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Außeneinsatz an der ISS - Thomas Pesquet
Premiere: Thomas Pesquet bei seinem ersten Außeneinsatz im Januar - die Erde im VisierBild: picture-alliance/dpa/AP//European Space Agency/Thomas Pesquet

Weltraumspaziergang auf der ISS

Mit aufwändigen Weltraumspaziergängen wird die Internationale Raumstation ISS für künftige Andockmanöver fit gemacht. Der Franzose Thomas Pesquet und sein US-Kollege Shane Kimborough absolvierten einen Weltraumspaziergang von sechs Stunden und 34 Minuten, um an der ISS Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten vorzunehmen. NASA-Astronautin Jessica Meir, die den Einsatz vom Bodenkontrollzentrum in Houston aus koordinierte, sprach anschließend von einem "großartigen Beispiel internationaler Zusammenarbeit".

Pesquet und Kimbrough schalteten um 12.24 Uhr MEZ ihre Raumanzüge auf Eigenstrom um und schwebten aus der ISS hinaus. Die Astronauten hatten separate Aufträge: Kimbrough trennte Kabel und elekronische Verbindungen am sogenannten Pressurized Mating Adapter (PMA), der für das Andocken von Raumfahrzeugen benötigt wird. Pesquet ölte den Roboterarm Dextre, der für das Heranziehen von Raumtransportern benötigt wird.

Russisches Monopol

Bei einem weiteren Außeneinsatz am Donnerstag soll der PMA mithilfe eines Roboters vom ISS-Modul Tranquility zum Modul Harmony verlegt werden. Dort soll schon ab dem kommenden Jahr die neue Generation von Raumfähren anlegen, an denen die Unternehmen SpaceX und Boeing arbeiten. Der unbemannte SpaceX-Raumfrachter Dragon soll den International Docking Adapter - die eigentliche Anlegestelle - zur ISS bringen. Derzeit können Astronauten nur mit russischen Sojus-Kapseln zur ISS gelangen.

Russland Frankreich USA Raumfahrt ISS
Start einer Sojus-Rakete im November 2016 vom Weltraumbahnhof Baikonur in KasachstanBild: Picture-Alliance/dpa/Y. Kochetkov

Für Pesquet war es der zweite Weltraumspaziergang seiner Karriere, für Kimbrough bereits der fünfte. "Nach draußen zu gehen ist für mich immer das Aha-Erlebnis", sagte Kimbrough diese Woche in einem NASA-Interview. Der 49-Jährige äußerte sich zudem zufrieden über seinen ersten gemeinsamen Außeneinsatz mit Pesquet im Januar.

Whitson will Rekord brechen

Beim nächsten Außeneinsatz am 30. März wird Kimbrough mit der US-Astronautin Peggy Whitson ins All schweben, für die es bereits der achte Weltraumspaziergang sein wird. Anfang April ist dann ein gemeinsamer Einsatz von Pesquet und Whitson geplant.

Die 57-jährige Whitson wird im April zudem den Rekord für die längste Aufenthaltsdauer eines US-Astronauten im All brechen. Bislang ist Jeff Williams mit 534 Tagen der Amerikaner, der am längsten im Orbit war, während der Russe Gennady Padalka mit zusammengezählt 879 Tagen im All den Weltrekord hält.

jj/se (dpa, afp)