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Politik

Asylbewerber verursacht Bahn-Chaos

21. September 2017

Eine Protestaktion mit großen Folgen: Um auf seine Situation aufmerksam zu machen, klettert ein abgelehnter Asylbewerber auf einen der Stahlbogen der Kölner Hohenzollernbrücke.

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Mann auf Hohenzollernbrücke
Bild: picture-alliance/dpa/H. Kaiser

Durch einen Anruf wurde die Polizei auf ihn aufmerksam: ein Mann war am späten Mittwochnachmittag auf einen Stahlbogen der Hohenzollernbrücke geklettert, eine der meistbefahrenen Eisenbahnbrücken in Deutschland. Er warf mit Zetteln um sich, auf denen Gedichte in arabischer Schrift standen. Als die Beamten an der Brücke ankamen, verlangte er nach einem Dolmetscher.

Kölner Dom und Hohenzollernbrücke
Fester Bestandteil des Kölner Stadtbildes: Der Dom und die HohenzollernbrückeBild: picture-alliance/dpa/D. Kalker

Die Brücke wurde aus Sicherheitsgründen komplett gesperrt - mitten im Berufsverkehr und letztlich für zweieinhalb Stunden. Nach Angaben der Deutschen Bahn gab es durch den Vorfall viele Umleitungen und auch Teilausfälle. Auch der Schiffsverkehr unter der Brücke auf dem Rhein wurde während des Einsatzes eingestellt.

Tat aus Verzweiflung?

Wie die Bundespolizei in der Nacht zum Donnerstag mitteilte, handelte es sich bei dem Mann um einen 29 Jahre alten Iraner, dessen Asylantrag in Deutschland zuvor abgelehnt worden war. Nachdem eine Dolmetscherin Kontakt zu ihm aufnehmen konnte, sei er dann selbstständig wieder von der Brücke heruntergeklettert und von Polizisten in Empfang genommen worden. Höhenretter der Kölner Feuerwehr mussten nicht eingreifen. 

"Er hat uns gesagt, dass er sich nicht umbringen wollte", sagte ein Sprecher. Der Iraner, der inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, muss nun mit einer Anzeige wegen Störung öffentlicher Betriebe rechnen.

wa/cgn (dpa)