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Politik

Attacke auf das "Herz von Saudi-Arabien"

8. März 2021

Jemenitische Huthi-Rebellen haben Öl-Einrichtungen in Saudi-Arabien angegriffen. Ohne Erfolg, wie das Königreich betont. Die von den Saudis angeführte Militärkoalition attackierte ihrerseits die Hauptstadt des Jemen.

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Saudi-Arabien | Aramco-Ölanlage im Hafen Ras Tanura
Aramco-Ölanlage im Hafen Ras Tanura (Archiv)Bild: Reuters/File Photo/A. Jadallah

Man habe in Saudi-Arabien zentrale Ölanlagen sowie militärische Ziele in den Städten Dammam, Assir und Dschasan ins Visier genommen, erklärten die jemenitischen Huthi-Rebellen. Einer ihrer Vertreter sprach von 14 Drohnen und acht ballistischen Raketen, die auf "das Herz von Saudi-Arabien" abgefeuert worden seien.

Das Energieministerium in Riad bestätigte inzwischen, dass am Sonntagmorgen ein Öllager des staatlichen Konzerns Aramco im Hafen Ras Tanura vom Meer aus mit Drohnen angegriffen worden sei. Der Flugkörper sei jedoch abgefangen und zerstört worden, hieß es. Am Sonntagabend seien Raketensplitter in die Nähe eines Wohngebiets für Aramco-Mitarbeiter in Dhahran am Persischen Golf gefallen. Verletzte oder Schäden habe es nicht gegeben. Das saudische Verteidigungsministerium nannte die Attacke eine "terroristische, feige Aggression", die auf die Energieversorgung der Welt abgezielt habe.

"Rote Linie"

Erstmals seit Monaten flog die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition auch wieder Luftangriffe auf die von den Huthi-Rebellen kontrollierte jemenitische Hauptstadt Sanaa. Augenzeugen berichteten von heftigen Explosionen, die gigantische Rauchwolken nach sich zogen.

Saudische Luftangriffe im Jemen
Dichter Rauch am Sonntag über SanaaBild: Hani Mohammed/AP Photo/picture alliance

Die Angriffe hätten sich gegen "militärische Kapazitäten" der Huthis gerichtet, erklärte ein Sprecher der Militärkoalition, die im Jemen die dortigen Regierungstruppen unterstützt. Die pro-iranischen Rebellen hätten geplant, zivile Ziele im Königreich anzugreifen, berichtete die amtliche saudische Nachrichtenagentur SPA. Attacken auf Zivilisten seien eine "rote Linie", wurde in der SPA-Meldung unterstrichen.

Eskaliert war die Gewalt zwischen den Huthis und der Militärkoalition, nachdem die USA die Aufständischen im Februar von ihrer Terrorliste gestrichen hatte. Hilfsorganisationen hatten die Einstufung der Rebellen als Terrororganisation zuvor scharf kritisiert, da sie aus ihrer Sicht die humanitäre Arbeit im Jemen behinderte.

wa/ust (rtr, dpa, afp)