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Attackierte Ausstellung wiedereröffnet

4. März 2008
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Die von Muslimen wegen einer Mekka-Karikatur attackierte Ausstellung dänischer Künstler in Berlin ist am Dienstag wiedereröffnet worden. Dabei waren auch Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) und Vertreter der türkischen Gemeinden in Deutschland anwesend. Sie betonten in der Galerie die Freiheit der Kunst als Grundrecht, plädierten aber auch für Rücksichtnahme auf religiöse Gefühle.

Die Ausstellung war in der vergangenen Woche nach Gewaltandrohungen von Muslimen aus Sicherheitsgründen vorübergehend geschlossen worden. Sie hatten ein Plakat der dänischen Künstlergruppe Surrend mit der würfelförmigen Kaaba in Mekka, dem zentralen Heiligtum des Islam, und der Textzeile "Dummer Stein" kritisiert. Daneben hängt allerdings auch ein Plakat mit einem Mann mit orthodoxer jüdischer Kopfbedeckung und der Zeile "Dummer Hut".

"Ich sehe mit dieser Ausstellung keine Probleme, die Aufregung kann ich nicht verstehen", sagte Körting als Verantwortlicher für die Sicherheit bei einem Rundgang. Kunst und Religionsfreiheit seien schützenswerte Grundrechte. Ähnlich äusserte sich auch Kenan Kolat von der Türkischen Gemeinde in Deutschland. Er forderte die Muslime zu mehr Gelassenheit auf und verwies auf die im Grundgesetz verbriefte Freiheit der Kunst in Deutschland. Der Präsident der Türkischen Gemeinden Berlins, Bekir Yilmaz, warb um Verständnis dafür, wenn sich Muslime in ihren religiösen Gefühlen verletzt fühlten, lehnte aber ebenfalls Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung ab.