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Steinmeier in Ulan Bator

6. Juli 2014

Seit 40 Jahren unterhalten Deutschland und die Mongolei diplomatische Beziehungen. Grund für Steinmeier, dem Land einen Besuch abzustatten. Mit im Gepäck: eine Wirtschaftsdelegation und jede Menge Umwelt-Know-How.

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Außenminister Frank-Walter Steinmeier in der Mongolei mit Luvsanvandan Bold (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Frank-Walter Steinmeier ist in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator eingetroffen. Es ist das erste Mal seit 1996, dass ein deutscher Außenminister das riesige Land in Zentralasien besucht. Steinmeier traf sich mit dem mongolischen Außenminister Luvsanvandan Bold. Bei der zweitägigen Reise steht auch eine Zusammenkunft mit Staatspräsident Tsachiagiin Elbegdordsch auf dem Programm.

"Rohstoffpartnerschaft" soll ausgeweitet werden

Begleitet wird Steinmeier von einer Wirtschaftsdelegation, denn beide Staaten möchten die "Rohstoffpartnerschaft" ausbauen, die sie seit Jahren verbindet. Die Mongolei gehört zu den rohstoffreichsten Ländern der Welt. Neben Kohle, Kupfer und Gold gehören die sogenannten Seltenen Erden zu ihren Bodenschätzen. Sie werden zum Beispiel für die Herstellung von Handys, Bildschirmen, Elektroautos oder medizinischen Geräten benötigt. Deutschland will der Mongolei insbesondere dabei helfen, Umweltschäden zu vermeiden. Denn der Staat hat beim Abbau der Rohstoffvorräte mit Nachteilen für Flora und Fauna zu kämpfen. So bot Steinmeier unter anderem Unterstützung mit deutscher Umwelttechnologie und -Know-How an.

Mongolei Taiga Altai-Gebirge (Foto: )
Viereinhalb Mal so groß wie Deutschland, aber nur 2,9 Millionen Einwohner: die MongoleiBild: imago/CHROMORANGE

Mehr soziale Gerechtigkeit

Deutschland könne auch bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen Unterstützung leisten, so Steinmeier weiter. Der Abbau der Bodenschätze hat in den vergangenen Jahren für hohe Wachstumsraten gesorgt: 2014 wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Mongolei voraussichtlich um 15,3 Prozent steigen - mehr als irgendwo sonst auf der Welt. Vom Wachstum profitierten aber nicht alle Bevölkerungsschichten. Ein großer Teil der Gewinne fließt an internationale Bergbaukonzerne. "Eine Rohstoff-Kooperation kann nicht nach dem Muster verlaufen, dass sich deutsche Unternehmen Abbaurechte sichern", sagte Steinmeier. Der mongolische Außenminister meinte zu Klagen über hohe Bürokratie und Korruption: "Natürlich haben wir Sachen, die wir korrigieren müssen. Deutsches Knowhow ist dafür sehr wichtig." Beide Minister sprachen sich außerdem dafür aus, die Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung und Kultur auszubauen.

Entwicklungshilfe aus der DDR

Die Bundesrepublik und die Mongolei feiern 2014 das 40-jährige Bestehen diplomatischer Beziehungen. Deutschland ist innerhalb der Europäischen Union der größte Handelspartner der Mongolei. Die enge Verbindung zwischen Deutschland und der Mongolei hat ihren Ursprung im Wesentlichen in dem früheren Sonderverhältnis zwischen der DDR und der Mongolischen Volksrepublik. Die DDR unterhielt seit 1950 Beziehungen dorthin. Seit dem Ende der DDR flossen umgerechnet bereits mehr als eine halbe Milliarde Euro deutsche Entwicklungshilfe dorthin.

Die Mongolei - fast so groß wie Westeuropa - ist das am dünnsten besiedelte Land der Erde. Sie bietet weitläufige Hochebenen, üppige Wiesen und Wüsten.

chr/qu (dpa)