1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Lob für Afrikas Solidarität mit Flüchtlingen

10. Februar 2019

Flucht und Migration zählen zu den Hauptthemen der Gipfelkonferenz der Afrikanischen Union in Addis Abeba. Die Bemühungen der Staaten auf diesem Kontinent hier wurden von UN-Generalsekretär Guterres umfassend gewürdigt.

https://p.dw.com/p/3D5fb
Äthiopien Gipfeltreffen der Afrikanischen Union in Addis Abeba
Bild: Getty Images/AFP/S. Maina

António Guterres hat Afrika für seine Solidarität mit Flüchtlingen gelobt. Trotz sozialer und wirtschaftlicher Herausforderungen hätten die Regierungen und Einwohner des Kontinents "Grenzen, Türen und Herzen" für Millionen notleidender Menschen offengehalten, sagte der UN-Generalsekretär auf der Gipfelkonferenz der Afrikanischen Union (AU) in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba. Afrika sei eine Quelle der Inspiration für die Welt - und auch für ihn selbst.

UN-Generalsekretär António Guterres bei seiner Rede auf dem AU-Gipfel in Addis Abeba (Foto: Getty Images/AFP/S. Maina)
UN-Generalsekretär Guterres bei seiner Rede auf dem AU-Gipfel in Addis AbebaBild: Getty Images/AFP/S. Maina

In Addis Abeba sind rund 50 Staats- und Regierungschefs oder ihre Vertreter zum jährlichen AU-Gipfel zusammengekommen. Zu den Hauptthemen der zweitägigen Versammlung gehören Flucht und Migration. Mehr als ein Drittel aller Menschen, die weltweit gewaltsam vertrieben wurden, leben auf dem afrikanischen Kontinent: 6,3 Millionen Flüchtlinge und Asylbewerber sowie 14,5 Millionen Binnenflüchtlinge. Die Gefahren, denen viele Flüchtlinge und Binnenvertriebene in Teilen Afrikas ausgesetzt sind, erwähnte Guterres in seiner Ansprache allerdings nicht. Laut den Vereinten Nationen werden viele Migranten und Flüchtlinge zum Beispiel in Libyen Opfer von Missbrauch oder Versklavung.

Stabwechsel von Kagame zu Al-Sisi

Guterres lobte auch die Friedensbemühungen auf dem Kontinent wie jüngste Abkommen im Südsudan oder in der Zentralafrikanischen Republik. Er erwähnte Länder, in denen kürzlich gewählt wurde, wie Mali, Madagaskar oder die Demokratische Republik Kongo. Dabei kommentierte der UN-Generalsekretär nicht, dass zum Beispiel der Machtwechsel im Kongo von Joseph Kabila zu Félix Tshisekedi von Vorwürfen des Wahlbetrugs überschattet wurde.

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi (rechts) folgt dem ruandischen Staatschef Paul Kagame als AU-Vorsitzender nach (Foto: Getty Images/AFP/S. Maina)
Der ägyptische Präsident al-Sisi (rechts) folgt dem ruandischen Staatschef Kagame als AU-Vorsitzender nachBild: Getty Images/AFP/S. Maina

Die der EU-Kommission nachempfundene AU-Kommission soll mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR ein Treffen organisieren, auf dem über die Ursachen gewaltsamer Vertreibung in Afrika beraten wird. UNHCR-Chef Filippo Grandi soll daran teilnehmen. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini wird am Rande des Gipfels afrikanische Staats- und Regierungschefs treffen. Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi übernahm während der Tagung den AU-Vorsitz von Ruandas Staatschef Paul Kagame. Al-Sisi erklärte in seiner Rede, es sei noch ein langer Weg, bis das Ziel der AU, bis 2020 "die Waffen zum Schweigen zu bringen", erreicht werde. Noch in diesem Jahr werde er in der südägyptischen Stadt Assuan ein "Forum für Frieden und Entwicklung" einrichten.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit al-Sisis als AU-Chef dürfte die anvisierte innerafrikanische Freihandelszone sein, für die 44 Länder vor einem Jahr eine Absichtserklärung unterzeichneten. Der AU gehören insgesamt 55 Staaten Afrikas an. Ihre Ziele sind die Förderung von Frieden und Stabilität sowie der Erhöhung des Lebensstandards.

sti/AR (afp, dpa, rtr)