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Auch Südkorea ringt wieder mit dem Virus

17. November 2020

Weltweit kämpfen die Länder mit dem Coronavirus. Auch Corona-Musterschüler Südkorea verschärft die Schutzmaßnahmen wieder. Österreich geht in den Lockdown - das droht auch den Luxemburgern.

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Südkorea Coronavirus Schutzausrüstung
Bislang war Südkorea im Kampf gegen das Virus erfolgreich - jetzt steigen die Fallzahlen wiederBild: Reuters/K. Hong-Ji

Südkorea verschärft angesichts des Aufwärtstrends bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus erneut die Versammlungsbeschränkungen. Vorerst sind jedoch nur die Region um die Hauptstadt Seoul und ein großer Teil der nordöstlichen Provinz Gangwon betroffen. Die Maßnahmen seien für zwei Wochen nötig, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern, sagte Gesundheitsminister Park Neung Hoo. Er kündigte auch an, die Zahl der Virustests zu erhöhen. Zuvor waren den vierten Tag in Folge die täglich erfassten Infektionsfälle auf mehr als 200 gestiegen. Die meisten davon entfielen auf den Großraum Seoul.

Libanon steht vor dem Kollaps

Mehr als drei Monate nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut droht den Krankenhäusern des Libanon wegen steigender Corona-Fallzahlen ein Kollaps. "Die Klinik hat jetzt ihre maximale Aufnahmegrenze erreicht", sagte der Leiter des Krankenhauses der Rafik-Hariri-Universität in der Hauptstadt, Firas Abiad, der Deutschen Presse-Agentur. Der Leiter der Vereinigung der privaten Krankenhäuser, Sulaiman Harun, warnte, die Pandemie habe den Gesundheitssektor des Libanon an den Rand der Leistungsfähigkeit gedrängt. Viele Kliniken könnten keine Patienten mehr aufnehmen.

Libanon Coronavirus | Krankenhäuse nach der Explosion
Im Libanon werden Krankenhausbetten knapp: Das Land kämpft immer noch gegen die Auswirkungen der Explosion im AugustBild: Hassan Ammar/AP Photo/picture alliance

Die luxemburgische Regierung bereitet im Kampf gegen die Corona-Pandemie einen neuen Lockdown im Großherzogtum vor. "Wenn die Zahlen nicht besser werden, dann müssen wir am kommenden Montag die Abgeordnetenkammer bitten, neue Regeln zu beschließen", sagte Premierminister Xavier Bettel in Luxemburg. Die Regierung habe deshalb dem Parlament ein Maßnahmenbündel zugeleitet. 

London verhandelt erfolgreich mit Moderna

Der britische Premier Boris Johnson bleibt trotz eines ersten negativen Corona-Testergebnisses in Quarantäne. "Er wird, den Regeln entsprechend, weiter in Selbsisolation bleiben", sagte ein Regierungssprecher in London.  Zuvor hatte der US-Biotechkonzern Moderna hat einen Liefervertrag mit der britischen Regierung über seinen Corona-Impfstoff vereinbart. Der Impfstoff könnte bereits ab März in Großbritannien zur Verfügung stehen, teilte das Unternehmen mit. Zum Liefervolumen wurden keine Angaben gemacht.

Moderna hatte am Montag eine erste Zwischenanalyse seiner zulassungsrelevanten Studie veröffentlicht, wonach der Impfstoff einen Schutz von 94,5 Prozent vor Covid-19 zeigte.

Die Südtiroler Landesregierung hat ihre Bürger zur Teilnahme an einem geplanten Corona-Massentest am nächsten Wochenende aufgerufen. "Es handelt sich um freiwillige Tests, niemand wird gezwungen", sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher in Bozen. "Es ist der Appell an die Bevölkerung, die Einladung mitzumachen", erläuterte er. Die norditalienische Provinz Bozen-Südtirol will mit den Schnelltests einen "aktiven Schritt" machen, um die Corona-Zahlen zu drücken, sagte der regionale Regierungschef. 

Todesfälle steigen in Schweden

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sind rund zehn Prozent der Sterbefälle in Schweden auf Covid-19 zurückzuführen. Damit war die durch das Corona-Virus ausgelöste Krankheit die dritthäufigste Todesursache, hieß es in einer Mitteilung der Obersten Sozialbehörde des Landes. 

In Österreich gilt seit Mitternacht bis vorerst 6. Dezember ein Corona-Lockdown. Wie zu Beginn der Pandemie im Frühjahr dürfen die knapp neun Millionen Bürger Haus und Wohnung nur aus bestimmten Gründen verlassen - beispielsweise zum Einkaufen, für unbedingt nötige Fahrten zur Arbeit, Arztbesuche oder auch zum Spazierengehen oder Joggen. Öffnen dürfen nur Läden für den täglichen Bedarf wie Supermärkte, Drogerien, Apotheken und Banken. Auch die gesamte Gastronomie hat geschlossen.

Mariahilfer Straße in Wien
Am Montag waren die Einkaufsstraßen wie hier in Wien nochmals sehr belebt Bild: Roland Schlager/APA/dpa/picture alliance

Neuer Höchststand der täglichen Corona-Toten in Russland

Russland meldete am Dienstag einen neuen Höchststand der täglichen Corona-Toten. In den vergangenen 24 Stunden seien 442 Menschen nach Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gestorben, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Damit stieg die Zahl der Corona-Toten im Land auf insgesamt 33.391. Die Zahl der nachgewiesenen täglichen Neuansteckungen betrug am Dienstag 22.410. Damit wurden landesweit insgesamt bereits rund 1,95 Millionen Corona-Infektionen registriert, die fünfthöchste absolute Fallzahl der Welt.

Krankenhaus-Belegung in Frankreich auf Rekordstand

Frankreich I Behandlung von Corona-Patienten
Ein Corona-Patient in einem Krankenhaus in Colombes nordwestlich von Paris Bild: Alain Jocard/AFP/Getty Images

Gut zwei Wochen nach Verhängung der strengen Corona-Auflagen in Frankreich sieht Gesundheitsminister Olivier Véran nach eigenen Angaben Hinweise, dass das Land möglicherweise den Höhepunkt der Pandemie überschritten hat. In den vergangenen Tagen pendelte sich die Zahl der Neuinfektionen auf hohem Niveau ein, die Zirkulation des Virus im Land hat sich laut den Gesundheitsbehörden aber verlangsamt. Der Anteil der positiven Tests ging zurück. Das Virus sei aber noch nicht besiegt, warnte Véran.

Mehr als eine Million Corona-Infektionen in Kalifornien

Kalifornien mit seinen 40 Millionen Einwohnern führt wegen steigender Infektionszahlen wieder härtere Maßnahmen ein. Der Staat müsse die Notbremse ziehen, stimmte der demokratische Gouverneur Gavin Newsom seine Bürger ein. In der vorigen Woche hatte der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA die Schwelle von einer Million registrierten Corona-Infektionen überschritten. Nun müssen Bars und Fitnesseinrichtungen schließen, Restaurants können nur im Freien servieren oder außer Haus verkaufen. Schulen dürfen nur Online-Unterricht geben. 

USA Kalifornien
Trotz solcher Schutzvorkehrungen müssen Bars und Restaurants in Kalifornien wieder schließen Bild: Rich Pedroncelli/AP Photo/picture alliance

nob/rb/se (dpa, afp, ap, rtr)

Dieser Artikel wurde mehrfach aktualisiert.