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Ausgerechnet Götze trifft

Andreas Sten-Ziemons23. November 2013

Bei seiner Rückkehr nach Dortmund gelingt Mario Götze der wichtige Treffer zum 1:0, der Bayern München auf die Siegerstraße bringt. Die Bayern setzen sich ab, Dortmund verliert das Topspiel am Ende zu hoch.

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Mario Götze hebt naach seinem Tor entschuldigend die Hände (Foto: REUTERS/Kai Pfaffenbach)
Bild: Reuters

Zunächst geriet die Rückkehr von Mario Götze zum Spießrutenlauf. Er war gut versteckt unter dicken Kopfhörern ins Stadion geschlichen. Er hatte sich eine ganze Halbzeit lang weit hinten auf der Ersatzbank versteckt und es anschließend noch nicht einmal gewagt, sich vor der Dortmunder Südtribüne warmzulaufen. Stattdessen bereitete sich Götze, der den BVB im Sommer für 37 Millionen Euro in Richtung München verlassen hatte, in einem Tunnel unter der Tribüne auf seinen Einsatz vor. Dann, in der 56. Minute war es soweit: Götze konnte sich nicht mehr verstecken. Pep Guardiola wechselte ihn ein und die Dortmunder Fans bedachten den "Verräter" zur Begrüßung und anschließend bei jedem Ballkontakt mit einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert. Zehn Minuten später folgte die Antwort des 20-Jährigen: In der 66. Minute erzielte er den wichtigen Treffer zum 1:0 beim 3:0 (0:0)-Sieg des FC Bayern München. Demonstrativ verzichtete Götze auf den Jubel nach seinem Tor gegen den Verein, bei dem er zuvor zwölf Jahre lang gespielt hatte.

Die ersatzgeschwächten Dortmunder, bei denen allerdings nicht auffiel, dass mit Mats Hummels, Marcel Schmelzer, Neven Subotic und Lukasz Piszczek, der später eingewechselt wurde, die gesamte Stamm-Abwehrreihe fehlte, hatten zuvor mehr vom Spiel gehabt und sich die besseren Chancen herausgespielt. Die beste vergab Robert Lewandowski gleich nach drei Minuten. Auch nach dem Gegentor reagierte der BVB nicht geschockt: Henrikh Mkitharyan und Marco Reus scheiterten knapp. Danach beruhigten die Bayern das Spiel wieder und setzten kurz vor Spielende noch einmal zwei Nadelstiche. Arjen Robben (86.) und Thomas Müller (88.) schlossen zwei Konter eiskalt ab und verpassten dem BVB, der lange Zeit auf Augenhöhe agierte, doch noch eine herbe Klatsche. Es war der erste Sieg der Bayern, nachdem sie die sechs vorherigen Bundesliga-Duelle gegen Dortmund nicht hatten gewinnen können.

Leverkusen klettert auf Rang zwei

Spielszene mit Stefan Kießling aus dem Spiel Hertha BSC gegen Bayer Leverkusen (Foto: Boris Streubel/Bongarts/Getty Images)
Bayers Stefan Kießling (r.) sorgte in der Partie gegen Hertha BSC für den einzigen TrefferBild: Getty Images

Zuvor hatten die Verfolger des Spitzenduos ihre Hausaufgaben nur zum Teil erledigt: Der Tabellendritte Bayer Leverkusen zeigte bei Hertha BSC seine Effizienz und siegte mit 1:0 (1:0). Stefan Kießling verwertete die erste echte Torchance, als er einen schnellen Gegenangriff erfolgreich abschloss (28. Minute). Es war der achte Saisontreffer des Leverkusener Torjägers. In einem insgesamt an Höhepunkten armen Spiel war das gleichzeitig der Endstand. Mit dem Sieg und nun 31 Punkten klettert Leverkusen in der Tabelle an Dortmund (28 Zähler) vorbei auf Rang zwei. Einen Wermutstropfen gab es allerdings für die Werkself: Nationalspieler Sidney Sam musste wegen einer Muskelverletzung früh ausgewechselt werden (4.) und droht für das Champions-League-Spiel gegen Manchester United am Mittwoch (27.11.2013) auszufallen.

Einen schwachen Tag erwischte Raphael Schäfer, Torhüter und Kapitän des 1. FC Nürnberg, bei der Partie gegen den VfL Wolfsburg. Der FCN trennte sich von den Wolfsburgern 1:1 (0:1) und geriet zunächst durch einen Patzer Schäfers in Rückstand: Bei einem Distanzschuss von Maximilian Arnold sah er nicht glücklich aus und ließ den Ball ins Tor passieren (39.). Kurz zuvor hatte er noch Glück, als er weit aus dem Tor herauskam und von Ivica Olic umspielt wurde, der allerdings das leere Tor nur um Zentimeter verfehlte. Bedanken konnten sich Schäfer und die Nürnberger Fans bei Daniel Ginczek, der nach einem schönen Alleingang von der Mittellinie bis in den Strafraum noch für den Ausgleich sorgte (72.). Nürnberg wartet nach 13 Spieltagen aber immer noch auf den ersten Sieg.

Jede Menge Tore in Frankfurt

50.000 Zuschauer in Frankfurt sahen ein verrücktes Spiel. Die Frankfurter Eintracht trennte sich vom FC Schalke 04 3:3 (0:2). Mehrmals wendete sich während des Spiels das Blatt. Zunächst profitierte Schalke vom Eigentor eines Frankfurters: Johannes Flum verlängerte eine Flanke der Schalker mit dem Kopf in den oberen linken Torwinkel (14.). Vier Minuten später folgte das 2:0 durch Joel Matip. Der Schalker Innenverteidiger traf nach einer angeschnittenen Freistoßflanke per Kopf (18.). Nach der Pause agierte Schalke dann zu passiv und wurde bestraft: Innerhalb von fünf Minuten glich die Eintracht zunächst aus. Flum (56.) und Joselu (61.) trafen per Kopf. In der 68. Minute war es erneut Joselu, der mit einem wuchtigen Distanzschuss das 3:2 erzielte und die Partie drehte. Kurz vor Schluss setzte sich Benedikt Höwedes bei einem Ballgestochere im Frankfurter Strafraum durch und machte aus kurzer Distanz den Ausgleich. Frankfurt wartet immer noch auf den ersten Heimsieg, für Schalke beträgt der Punktabstand zu Platz vier nun schon vier Zähler.

Doppelpack im Rekordspiel

Jubel Halil Altintop und andere Augsburger Spieler nach einem Tor gegen Hoffenheim (Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)
Doppeltorschütze Halil Altintop (l.) war beim Heimsieg des FC Augsburg der Mann des SpielsBild: Getty Images

Eine besondere Leistung in einem besonderen Spiel zeigte Halil Altintop. Der türkische Stürmer des FC Augsburg traf beim 2:0 (2:0)-Sieg gegen 1899 Hoffenheim doppelt. Beim 1:0 war er da, als Hoffenheims Torhüter Koen Casteels einen Schuss nach vorne abklatschen ließ, und staubte ab (17.). Sechs Minuten später war er erneut zur Stelle (23.). Es war das 249. Bundesligaspiel des Doppeltorschützen. Damit ist er nun gemeinsam mit Yildiray Bastürk der türkische Spieler mit den meisten Bundesliga-Einsätzen. Auch bei der Torstatistik machte Altintop eine runde Zahl perfekt: Die Tore gegen Hoffenheim waren seine Bundesliga-Tore 50 und 51.

Im richtungsweisenden Kellerduell zwischen Eintracht Braunschweig und dem SC Freiburg hatten die Gäste das bessere Ende für sich. Die Freiburger gewannen mit 1:0 (0:0) und sicherten damit Relegationsplatz 16. Torschütze des Tages war Gelson Fernandes der von den Braunschweiger Innenverteidigern übersehen wurde und freistehend zentral vor dem Tor abziehen konnte (53.). Nach dem Treffer gab es heftige Diskussionen vor der Braunschweiger Bank. Eintracht-Trainer Thorsten Lieberknecht hatte den Ball vorher im Aus gesehen und schimpfte so heftig, dass der Schiedsrichter ihn postwendend für den Rest der Partie auf die Tribüne schickte. Durch den Punktgewinn der Nürnberger rutschen die Braunschweiger auf den letzten Tabellenplatz ab.

Zum Auftakt des 13. Spieltags konnte sich Borussia Mönchengladbach mit 2:0 (1:0) beim VfB Stuttgart durchsetzen. Raffael und Oscar Wendt trafen für die Gladbacher und zementierten so den vierten Platz der Tabelle. Am Sonntag spielt der Hamburger SV gegen Hannover 96, der SV Werder Bremen empfängt den FSV Mainz 05.