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Ausländische Hilfe für spanische Brandbekämpfer

10. August 2006

Eine Woche nach Ausbruch der Waldbrände im Nordwesten Spaniens sind noch immer mehr als die Hälfte der Feuer außer Kontrolle. Derweil hat das Land Hilfe aus dem Ausland bekommen.

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Gefährliche Aufgabe: Feuerwehrleute beim Einsatz in SpanienBild: AP

Zwar verringerten die Einsatzkräfte bis Donnerstagmorgen (10.8.2006) die Zahl der Brandherde auf 111. Doch davon breiteten sich 64 weiterhin unkontrolliert aus. In der Provinz La Coruna brachen sogar innerhalb von zwei Stunden 22 neue Feuer aus, wie die Regionalregierung von Galicien mitteilte.

Die Flammen erreichten am Mittwochabend auch die bisher verschont gebliebene Costa de la Muerte. In dem Ort Estorde stieß das Feuer wegen des starken Windes acht bis zehn Kilometer vor. Ein Campingplatz und mehrere Häuser wurden evakuiert. "Hier können wir mit Mitteln am Boden kaum etwas ausrichten", sagte ein Polizist. 'Wir müssen warten, bis die Hubschrauber und Flugzeuge kommen."

5000 Helfer gegen die Flammen

Mehr als 5000 Einsatzkräfte, darunter viele Soldaten, versuchen seit Tagen am Boden und mit Löschflugzeugen, die Feuer unter Kontrolle zu bringen. Mehr als 10.000 Hektar Land sind ein Raub der Flammen geworden. Drei Menschen sind in den Feuern gestorben. Die Mehrzahl der Brände ist nach Behördenangaben von Brandstiftern gelegt worden.

Waldbrände in Spanien Helfer
Einwohner von Vilarchan versuchen ein Feuer zu löschenBild: AP

Unterdessen stellten Frankreich und Italien vier Löschflugzeuge zur Verfügung, auch Nachbar Portugal wollte seine Hilfe ausweiten. Das könne aber erst dann geschehen, wenn sein Land selbst alle Brände gelöscht und wieder "genügend Mittel zur Verfügung" habe, sagte der portugiesische Innenminister Antonio Costa am Donnerstag.

Keine Entspannung in Sicht

In Galicien werde die Lage auch über das Wochenende heikel bleiben, warnte die spanische Umweltministerin Cristina Narbona im öffentlichen Rundfunk. Es werde heiß und windig bleiben, erst am Montag werde sich das Wetter ändern. Die Ortschaft Ames in der Nähe des Wallfahrtsortes Santiago de Compostela wurde teilweise geräumt, die Autobahn zwischen Pontevedra und La Coruna wurde auf zehn Kilometern gesperrt. Auch über dem Hafenort Vigo, der rund fünfzig Kilometer von den Brandherden entfernt liegt, hing Berichten zufolge dichter Rauch in der Luft.

Waldbrände in Spanien Helfer Lousare
Mit Schaufeln gegen die Flammen: Helfer in LousareBild: AP

Spanien hatte sich am Mittwoch an die Europäische Union gewandt und drei Löschflugzeuge, fünf Hubschrauber mit Wassertank und 20 Löschfahrzeuge angefordert, um die Waldbrände unter Kontrolle zu bringen. Portugal schickte 19 Löschfahrzeuge und 60 Feuerwehrleute ins Nachbarland; in Portugal selbst kämpfte die Feuerwehr ebenfalls gegen drei größere Waldbrände.

Angesichts des Ausmaßes der Brände werden in den spanischen Medien bereits Parallelen zu der Umweltkatastrophe im Jahr 2002 gezogen, als vor der galicischen Küste der Öltanker 'Prestige' unterging und eine Ölpest weite Teile der fischreichen Küste verseuchte. (mik)