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Sport und Mord

(mas)25. November 2007

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft trifft bei der Qualifikation für die WM 2010 auf eher leichte Gegner. Die weltweit übertragene Auslosung in Südafrika wurde von einem Mord überschattet.

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Südafrikas Präsident Mbeki begrüßt seine Gäste (AP Photo/Odd Andersen)
Südafrikas Präsident Mbeki begrüßt seine GästeBild: AP

Der daheimgebliebene Joachim Löw durfte aufatmen - das sprichwörtliche Losglück ist der deutschen Nationalmannschaft auf dem Weg zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika treu geblieben. Löws Mannschaft hat am Sonntag (25.11.2007) bei der Auslosung der Qualifikationsgruppen für die WM machbare Gegner zugeteilt bekommen. Auf dem Weg zur ersten WM auf afrikanischem Boden trifft das Team in der Gruppe 4 auf Russland, Finnland, Wales, Aserbaidschan und Liechtenstein.

199 Teams spielen um WM-Teilnahme

Die Auslosung fand während einer rund 90-minütigen und von hohen Sicherheitsmaßnahmen begleiteten Show im Congress Centrum der Millionenstadt Durban statt. Insgesamt bewerben sich 199 Teams von allen fünf Kontinenten um die 31 Erstrunden-Plätze neben dem gesetzten Gastgeber Südafrika. Die insgesamt 861 Qualifikationsspiele werden bis zum November 2009 ausgetragen.

Aus Europa lösen die neun Gruppensieger direkt das Ticket für die WM-Endrunde. Die besten acht Gruppenzweiten spielen in einer Playoffrunde die restlichen vier Plätze für 2010 aus.

Die 19. Fußball-Weltmeisterschaft wird am 11. Juni 2010 im zur Zeit noch im Bau befindlichen Soccer-City-Stadion von Johannesburg eröffnet. In der 94.700 Zuschauer fassenden Arena findet genau einen Monat später auch das Finale statt.

Mord an Fußballer auf dem Golfplatz

Thabo Mbeki und Sepp Blatter (r.) (AP Photo/Jerome Delay)
Thabo Mbeki und Sepp Blatter (r.)Bild: AP

Überschattet wurde das Auslosungs-Wochenende vom gewaltsamen Tod des früheren österreichischen Fußball-Profis Peter Burgstaller, dessen Leiche auf einem Golfplatz in der Nähe von Durban gefunden wurde. Die Ermordung entfachte die Sicherheitsdiskussion um die WM 2010 in Südafrika neu. Der 43-Jährige war laut offiziellen Angaben bereits am vergangenen Freitag erschossen worden. Der Mann sei vom Sicherheitspersonal auf der mit einem Elektrozaun gesicherten Anlage mit einem Brustschuss tot aufgefunden worden. Das bestätigte das österreichische Außenministerium am Sonntag.

Allergisch reagierte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter auf Fragen nach der hohen Kriminalitätsrate am Kap der Guten Hoffnung und den Sicherheitsrisiken für die Fans bei der WM in zweieinhalb Jahren. "Auch in Zürich wurde ein 16-jähriges Mädchen am Freitag an einer Bus- oder Straßenbahnhaltestelle erschossen. Verbrechen gibt es überall", erklärte Blatter.

Pro Tag werden in Südafrika laut Statistik im Schnitt 50 Menschen ermordet. Offenbar wurde Burgstaller Opfer eines Überfalls, sein Handy blieb verschwunden. Der Schlüssel zu seinem Hotelzimmer wurde neben ihm im Gras liegend gefunden, in das Hotel-Zimmer wurde aber offenbar nicht eingebrochen. Die örtliche Polizei nahm die Ermittlungen auf.

Reaktionen

Es ist schon erschreckend, dass dieses lange geplante Ereignis von einem Mord überschattet wird. Das mir schon nahe gegangen. Wir hoffen, dass während der WM ein Ausnahmezustand im Positiven herrschen wird", sagte DFB-Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff nach der Auslosung.

Der frühere Bundesligaprofi Andreas Herzog als Mitglied der österreichischen Delegation erklärte in der ARD: `Die Stimmung bei uns ist natürlich sehr getrübt. Das ist ein Wahnsinn."