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Australien - Möbelmanufaktur Kentholz

15. Mai 2019

Nachhaltigkeit hatte Stacey Kent in seiner australischen Heimat schon studiert, als er nur ganz kurz nach Berlin kommen wollte. Er blieb - und fertigt heute neue Tische, Bänke und Regale aus altem Holz.

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Euromaxx-Projekt Planet Berlin | Australien | Kentholz  (Foto: Lena Ganssmann)
Bild: Lena Ganssmann

Auch ein Gewerbegebiet in Berlin-Treptow kann einen Ausflug wert sein: Denn im Ortsteil Niederschöneweide, schön an der Spree gelegen, befindet sich die Werkstatt des gebürtigen Australiers Stacey Kent. Er fertigt seit 2014 in einer großen Halle Möbel aus alten Holzbrettern, wie sie etwa beim Gerüstbau anfallen. Gern lässt sich Stacey Kent bei seiner Arbeit in dem Werkstatt-Showroom über die Schulter schauen: Besucher sind willkommen, über seine Webseite kann man via WhatsApp oder Facebook leicht Kontakt mit ihm aufnehmen.

Eigentlich wollte Stacey Kent, als er 2011 seinen Fuß erstmals auf Berliner Boden setzte, nur zwei, drei Monate in der hippen Hauptstadt bleiben. Doch dann der Klassiker: Er lernte eine Frau kennen, verliebte sich und blieb. Anfangs finanzierte er sich mit einem Job als Filmausstatter, seinem ersten Kontakt zu handwerklicher Arbeit. In Australien hatte Stacey Kent zuvor Wirtschaft mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit studiert, und es war letztlich dieses Interesse, das seine Blicke bei Streifzügen durch Berlin auf alte Bretter und "vergessene" Euro-Paletten lenkte. Ein tolles Material, um damit zu experimentieren, wie er fand.

Charme bleibt bestehen

„Meine ersten selbstgebauten Möbel habe ich zunächst im Freundeskreis, dann auf DIY-Plattformen und Online-Marktplätzen verkauft“, erzählt Stacey Kent. Mit ziemlich guter Nachfrage - sogar aus Übersee. Den Charakter der soliden Second-Hand-Holzbretter, oft aus Eiche, lässt Stacey Kent möglichst bestehen. Zwar werden Späne glattgeschliffen und Holzschäden mit Epoxidharz ausgeglichen. Doch die im Laufe der Jahre verwitterte Holzstruktur und ihre natürliche Verfärbung bleiben ausdrücklich erhalten.

Zusammen mit den mal zierlichen, mal handfesten Stahlbeinen, die Stacey Kents Freund Ogi schweißt, entstehen Tische, Bänke oder Stühle mit starker puristischer Aura. Die zeichnet auch jene Tische aus, die Stacey Kent seit kurzem aus selbst gegossenen und geschliffenen Terrazzo-Platten fertigt. Das robuste Material war Anfang des 20. Jahrhunderts ein beliebter Bodenbelag für Wohnhäuser und besitzt in Berlin eine lange Tradition. Nun bringt Stacey Kent den markant gesprenkelten Werkstoff mit seinen Möbeln zurück in die Stadt. 

Autorin: Eva Apraku

KENTHOLZ
Schnellerstr. 1-5
12439 Berlin-Niederschöneweide