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PolitikAsien

Australien und Japan schließen Sicherheitspakt

22. Oktober 2022

Zwei "natürliche Partner" suchen den Schulterschluss in der asiatisch-pazifischen Region: Mit einer engeren Sicherheitszusammenarbeit wollen sich Japan und Australien vor einer Bedrohung durch China wappnen.

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Japans Premierminister Fumio Kishida und der australische Premierminister Anthony Albanese reichen sich vor den Fahnen beider Länder die Hände
Japans Premierminister Fumio Kishida wird vom australischen Premierminister Anthony Albanese begrüßtBild: Richard Wright/imago images

 "Diese bahnbrechende Erklärung sendet ein starkes Signal an die Region zu unserer strategischen Ausrichtung", sagte der australische Regierungschef Anthony Albanese nach der Unterzeichnung des Abkommens im westaustralischen Perth. Sein japanischer Kollege Fumio Kishida sagte, die Vereinbarung sei eine Antwort auf ein "zunehmend schwieriges strategisches Umfeld", ohne dabei China oder Nordkorea namentlich zu nennen.

Der australisch-japanische Sicherheitspakt sieht eine engere Kooperation bei der Verteidigung und beim Austausch von Geheimdienstinformationen vor. Weder Japan noch Australien verfügen über einen vergleichbaren Geheimdienstapparat wie etwa die USA mit der CIA oder Großbritannien mit dem MI6 - Australiens Geheimdienst ASIO ist bei weitem kleiner. Geplant sind zudem gemeinsame Militärübungen in Nordaustralien.

Reaktion auf die wachsende militärische Stärke Chinas

Eine erste Sicherheitskooperation hatten die beiden Länder bereits 2007 unterzeichnet, als Chinas Aufstieg noch weniger besorgniserregend war. Seitdem haben sich die chinesischen Verteidigungsausgaben aber mehr als vervierfacht. Während im Jahr 2006 noch 22 chinesische Militärflugzeuge im japanischen Luftraum abgefangen werden mussten, waren es im vergangenen Jahr bereits 722.

Infografik Militärausgaben im Pazifik DE

Kishidas Besuch ist sein bereits viertes Treffen mit Albanese seit der Wahl der australischen Regierung im Mai. Die Sicherheitsvereinbarung ist das erste derartige Abkommen, das Japan mit einem anderen Land als den Vereinigten Staaten geschlossen hat.

Bei Rohstoffen unabhängiger von China werden

Kishida und Albanese sprachen sich außerdem für eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Bergbau, Umwelt und Energie aus. Japan ist ein wichtiger Abnehmer von australischem Gas und will künftig auch Seltene Erden in Australien erschließen.

Als Seltene Erden werden eine Reihe von Metallen bezeichnet, die für die Fertigung vieler Hightech-Produkte benötigt werden - unter anderem beim Bau von Windkrafträdern oder Elektroautos. China dominiert derzeit die weltweite Produktion dieser Mineralien. Es gibt Befürchtungen, dass Peking die Lieferungen aus politischen Gründen kürzen könnte.

rb/se (AP, AFP, Reuters)