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Australier wählen ein neues Parlament

2. Juli 2016

Bei den Parlamentswahlen in Australien hat nach Schließung der meisten Wahllokale die Stimmauszählung begonnen. An der Westküste kann noch etwas länger gewählt werden.

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Australien Parlamentswahl - Malcolm Turnbull, Premierminister beim Wählen mit seiner Ehefrau
Malcom Turnbull will Regierungschef bleiben - doch das könnte knapp werdenBild: Reuters/D. Gray

In den letzten Wählerumfragen vor dem Wahlgang lag Australiens konservativer Regierungschef Malcolm Turnbull knapp vor seinem Herausforderer von der Labor-Partei, Bill Shorten.

Wachstum und Arbeitsplätze vs. Bildung und Gesundheit

Turnbull versprach im Wahlkampf mehr Wachstum und Arbeitsplätze. Australiens Wirtschaft wächst seit mehr als 24 Jahren ohne Unterbrechung. Der 61-Jährige ist erst seit 2015 im Amt. Er hatte seinen Vorgänger Tony Abbott in einer parteiinternen Revolte gestürzt.

Der Ex-Gewerkschafter Shorten übernahm die Rolle des Oppositionsführers für die Labor-Partei nach der Wahlniederlage 2013. Auch bei den Linken gab es heftige Parteiquerelen, bei denen sich Kevin Rudd und Julia Gillard gegenseitig stürzten und abwechselnd Regierungschefs waren. Shortens Wahlkampfbotschaft: Mehr Geld für Bildung und Gesundheit.

Klimawandel spielte keine Rolle

Eine der wichtigsten Herausforderungen des Landes, der Klimawandel, ist im Wahlkampf praktisch kein Thema gewesen. Dabei stößt Australien pro Kopf der Bevölkerung so viel klimaschädliches CO2 aus wie kaum ein anderes Land. Das liegt vor allem an der Kohleindustrie, die durchgreifende Maßnahmen zum Klimaschutz verhindert. Am Great Barrier Reef sterben inzwischen die Korallen ab und das Land kämpft mit heftigeren Dürren und Überschwemmungen als je zuvor.

Oppositionsführer Bill Shorten (Foto: Getty Images/S. Postles)
Der Herausforderer: Labor-Chef Bill ShortenBild: Getty Images/S. Postles

Rund 16 Millionen Australier sind wahlberechtigt - es herrscht Wahlpflicht. Gewählt werden 150 Abgeordnete im Unterhaus und 76 im Oberhaus. Wenn das Ergebnis nicht zu eng wird und keine Nachzählungen nötig werden, sollte der Wahlsieger bald feststehen.

as/jj (dpa, afp)