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Politik

Autofahrer rast bei Toulouse in Menschenmenge

10. November 2017

Ein Autofahrer hat in der Nähe von Toulouse in Südfrankreich seinen Wagen in eine Gruppe von Passanten gesteuert. Drei Menschen wurden verletzt. Die Polizei nahm den Fahrer fest.

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Frankreich Toulouse Autofahrer rast in Passanten
Bild: Getty Images/AFP/H. Jeanneau

Eine 23-jährige Studentin aus China habe schwere Verletzungen erlitten, zwei weitere chinesische Studenten seien leichter verletzt worden, erklärte die Polizei. Bei dem Fahrer handele es sich um einen 28-Jährigen, der wegen kleinerer Verstöße vorbestraft sei. Der Mann sei den Behörden nicht als radikalisiert bekannt gewesen. Die Studenten hätten die Straße an einen Fußgängerüberweg überquert, als sie von dem Autofahrer gerammt wurden.

Die Polizei nahm den Fahrer fest, der nach eigenen Angaben absichtlich gehandelt hatte. Die Hintergründe sind noch unklar, die Behörden sprachen aber von einem "psychiatrischen Profil". Laut Staatsanwalt Pierre-Yves Couilleau gab der Festgenommene an, dass seit etwa einem Monat der Wille in ihm herangereift sei, in Menschen zu rasen. Aus Polizeikreisen hieß es, dass der Mann sich als schizophren bezeichnet habe.

Fahrer ist der Justiz bekannt

Der Toulouser Staatsanwalt Couilleau sagte dem Sender BFMTV, der Fahrer sei von den Behörden nicht in der Datenbank möglicher Gefährder für die Staatssicherheit geführt worden. Darin werden etwa Menschen aufgelistet, denen terroristische Absichten zugetraut werden. Der Fall wurde zunächst auch nicht von Anti-Terror-Ermittlern übernommen. Der Festgenommene sei der Justiz aber bekannt, weil er etwa zehnmal verurteilt worden sei. Aktuell sei er im Rahmen einer Bewährungsstrafe verpflichtet, sich behandeln zu lassen - dieser Auflage sei er nachgekommen. Diese Angaben seien aber alle noch unter Vorbehalt, so der Ermittler.

Nach französischen Medienberichten soll der Fahrer 28 Jahre alt sein. Bei den Verletzten handelt es sich laut der französischen Nachrichtenagentur AFP um drei chinesische Austauschstudenten Anfang 20. Innenminister Gérard Collomb bekundete den Verletzten seine Unterstützung und lobte eine schnelle Reaktion der Polizei.

Frankreich war in den vergangenen Jahren mehrfach Ziel von Terroranschlägen, darunter auch Attacken mit Fahrzeugen. Dabei wurden bislang mehr als 230 Menschen getötet. Seit 2015 gilt erhöhte Alarmbereitschaft mit verstärkten Sicherheitsvorkehrungen an öffentlichen Plätzen.

qu/uh/kle (afp, dpa, rtr)