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Jetzt sollen die E-Tankstellen kommen

3. November 2017

Das von der Autobranche gemeinsam geplante europaweite Ladenetz für Elektrofahrzeuge soll bis Ende dieses Jahres noch erste Gestalt annehmen. 20 Ladestationen sollen 2017 fertiggestellt werden.

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Elektroauto
Bild: Picture alliance/dpa/O. Spata

Das Gemeinschaftsunternehmen der Autokonzerne zum Aufbau von Schnellladestationen für Elektroautos kann loslegen. Die von BMW, Daimler, Ford, Volkswagen, Audi und Porsche gegründete Firma namens Ionity habe den Geschäftsbetrieb aufgenommen, teilten die Unternehmen am Freitag mit. Noch in diesem Jahr soll das in München angesiedelte Joint Venture die ersten 20 Stationen an Autobahnen in Deutschland, Österreich und Norwegen mit jeweils mehreren Ladepunkten errichten. Bis 2020 sollen es in ganz Europa 400 werden, damit Elektroautos immer rechtzeitig und rasch Strom tanken können. Mit dem ersten paneuropäischen Ladenetz werde die Elektromobilität langstreckentauglich, erklärte Ionity-Chef Michael Hajesch. "Die Gründung von Ionity ist ein wichtiger Meilenstein, der zeigt, dass die Automobilhersteller ihre Kräfte dazu bündeln."

Die Autobauer schaffen so eine wichtige Voraussetzung, damit die vielen von ihnen im kommenden Jahrzehnt angekündigten Modelle Abnehmer finden. Das "Henne-Ei-Problem", dass Elektroautos ohne Ladeinfrastruktur kein Massenprodukt werden können, während andererseits die Autobauer wegen fehlender Ladestellen mit der Entwicklung der E-Autos zögerten, wäre damit gelöst. Die Autokonzerne packten das Projekt gemeinsam an und kooperieren dafür mit den Tankstellenbetreibern, Tank & Rast, OMV und Circle K. Der US-Elektroautopionier Tesla hatte schon vor ihnen entschieden, lieber selbst Stromtankstellen zu bauen, statt auf staatliche Investitionen in die Infrastruktur zu warten.

An den Ladesäulen von Ionity könnten die Batterien mit einer Leistung von bis zu 350 Kilowattstunden aufgeladen werden - markenunabhängig dank eines Einheitssteckers, wie die Unternehmen weiter mitteilten. Vor knapp einem Jahr zur Ankündigung des Projekts hieß es, das solle nicht länger als eine Kaffeepause dauern. Für das kommende Jahr hat sich das Gemeinschaftsunternehmen vorgenommen, auf mehr als 100 Stationen zu kommen, die jeweils mit rund 120 Kilometern Abstand an Strecken stehen sollen. Die Autobauer setzen darauf, dass sich noch weitere Hersteller dem Joint Venture anschließen.

zdh/hb (rtr, dpa)