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Autowelt leidet unter Dauerkrise

24. April 2013

Gewinneinbruch bei Daimler und VW, Verluste bei Ford und Opel - die schlechten Nachrichten aus der Autobranche in Europa reißen nicht ab.

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Ein Autohaus in Deutschland (Foto: DW)
Ein AutohausBild: DW

Seit 18 Monaten kennen die Pkw-Verkaufszahlen in der Europäischen Union nur eine Richtung: abwärts. 2012 war das schlechteste Autojahr seit 1995. 2013 begann mit weiteren Horrorzahlen. Im März wurden in der EU mit gut 1,3 Millionen Pkw zehn Prozent weniger Autos neu zugelassen als ein Jahr zuvor. In die Abwärtsspirale sind vor allem Hersteller wie PSA, Renault, Fiat oder Opel geraten, die in Europa produzieren und ihre Fahrzeuge vorwiegend auf dem Heimatkontinent verkaufen. Die meisten deutschen Hersteller glichen Rückgänge auf den europäischen Märkten lange in den beiden weltgrößten Verkaufsregionen China und USA aus.

Daimler und VW melden Gewinneinbruch

Allerdings macht die Dauerkrise in Europa auch ihnen immer stärker zu schaffen. Der Oberklasse-Konzern Daimler verdiente im Startquartal 2013 nur noch 917 Millionen Euro - das ist halb so viel wie ein Jahr zuvor. Die Stuttgarter kippten deshalb zum zweiten Mal innerhalb von sechs Monaten ihre Gewinnziele. Vor allem die schrumpfende Nachfrage nach Neuwagen in Westeuropa sowie die Absatzschwäche von Mercedes-Benz im Boomland China setzen dem vom Export abhängigen Autobauer zu.

Gewinneinbrüche bei Autoherstellern

Europas größter Autohersteller VW hielt zwar an seiner Prognose fest, vermeldete allerdings für das erste Quartal einen Ergebniseinbruch von 26 Prozent auf gut 2,3 Milliarden Euro. Das weist darauf hin, dass die Rabattschlacht in Europa, die von den Herstellern im Kampf um die weniger werdenden Kunden angezettelt wurde, ihren Tribut fordert.

Durch Sparen zurück in die Gewinnzone

PSA Peugeot Citroen, zweitgrößter Autobauer Europas nach VW, zieht unterdessen die Daumenschrauben noch stärker an. Mit den Gewerkschaften müsse über weitere Zugeständnisse gesprochen werden, kündigte der Konzern nach einem Umsatzeinbruch von gut zehn Prozent in der Autosparte an. Dabei orientiere man sich am Rivalen Renault, der auf kürzere Arbeitszeiten und ein Einfrieren der Löhne setzt.

Auch der US-Konzern Ford will sich in Europa wieder in die Gewinnzone sparen. Unter anderem wird ein Werk in Belgien geschlossen, um bis Mitte des Jahrzehnts wieder schwarze Zahlen zu schreiben. In Europa fielen im Startquartal Millionenverluste an, während Ford in Nordamerika das beste Ergebnis seit mehr als zehn Jahren einfuhr.

zdh/sti (rtr, dpa)