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Avi Primor: Mehrheit in Israel will Räumung der Siedlungen

29. März 2006

Ex-Botschafter Israels im Interview von DW-WORLD.DE

https://p.dw.com/p/8ApV

Die Parlamentswahl in Israel habe gezeigt, dass eine „Mehrheit der israelischen Bevölkerung das Ende der Besatzung und die Räumung von Siedlungen will“. Das sagte Avi Primor, Direktor des Zentrums für europäische Studien an der Universität Herzliya und ehemaliger Botschafter Israels in Deutschland, in einem Interview von DW-WORLD.DE. Der designierte Ministerpräsident Ehud Olmert werde auch das Gespräch mit der Hamas-Bewegung suchen. Primor: „Mit wem will Olmert verhandeln, wenn nicht mit der demokratisch gewählten Regierung der Palästinenser?“ Die Arbeiterpartei werde den Regierungschef „auf jeden Fall dazu drängen. Und Olmert sagt, erst wenn diese Verhandlungen scheitern, werden wir eine einseitige Lösung, einen einseitigen Rückzug aus den besetzten Gebieten in Betracht ziehen. Also sieht es eher optimistisch aus“, so Primor in der Deutschen Welle.

Vermutlich werde die israelische Seite zunächst „hinter den Kulissen“ Gespräche mit ägyptischen Politikern führen, die ihre Vermittlerrolle angeboten hätten, „besonders über mögliche Verbesserungen der Lebensbedingungen auf Seiten der Palästinenser in den besetzten Gebieten“. Primor: „Beide Seiten haben ein Interesse am Friedensprozess: Die Hamas-Bewegung braucht Israel, um die Palästinenser zu befriedigen, die eine Verbesserung der Lebensbedingungen fordern. Und Israel braucht Ruhe. Dafür kann die Hamas sorgen, die seit April 2004 einen einseitigen Waffenstillstand in Kraft gesetzt und respektiert hat.“ Sobald in Israel die Koalition aus Kadima und Arbeiterpartei feststehe, werde es „pragmatische Kontakte zur Lösung der Alltagsprobleme geben“.

29. März 2006
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