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Balance-Akt im Euroraum (25.05.2012)

25. Mai 2012

Achterbahn: die gewaltigen Kursschwankungen an der Börse +++ Kontrolle: eine kleine Organisation bietet Banken Paroli +++ Euro: große Ungleichgewichte gefährden den Währungsraum +++

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Zahnräder eines Wälzlagers (Foto: AP)
Bild: dapd

Balance-Akt im Euroraum (25.05.2012)

Achterbahn: die gewaltigen Kursschwankungen an der Börse

Der Deutsche Aktienindex, kurz Dax, spiegelt die Kursentwicklung der 30 wichtigsten deutschen Unternehmen wider. Schaut man sich an, wie sich der Dax im letzten Jahr entwickelt hat, kann einem schwindelig werden. Vor einem Jahr stand er bei über 7000 Punkten, dann ging es innerhalb kurzer Zeit 2000 Punkte abwärts, dann wieder 2000 Punkte nach oben, und schließlich 1000 Punkte nach unten. Hauptgrund für die Achterbahnfahrt sind die dramatischen Nachrichten von der Schuldenkrise im Euroraum. Und doch bewerten einige Experten das Börsenumfeld insgesamt als robust. Der Essener Chemiekonzern Evonik etwa, der vor fünf Jahren aus der früheren Ruhrkohle AG hervorgegangen ist, gab am Freitag bekannt, er werde bis zum Sommer an die Börse gehen. Wie passt das alles zusammen?

Kontrolle: eine kleine Organisation bietet Banken Paroli

Seit der Finanzkrise gehört es in USA und in Europa fast zum guten Ton, über Banken zu schimpfen. Erst verursachen sie eine große Wirtschaftskrise, dann werden sie mit Steuergeldern gerettet, und dann wehren sie sich auch noch erfolgreich gegen eine bessere Regulierung – so lautet in etwa die Argumentation. Die ist nicht falsch: Mit einem Heer von Lobbyisten hat die Finanzbranche ganz erheblichen Einfluss auf die Politik. Seit knapp einem Jahr aber gibt es einen David, der den Finanz-Goliath mit eigenen Mitteln schlagen will: mit Lobbyismus in Brüssel, dem politischen Zentrum der Europäischen Union: die Organisation Finance Watch.

Euro: große Ungleichgewichte gefährden den Währungsraum

Als Ganzes betrachtet, verkauft die Eurozone in etwa so viele Güter und Dienstleistungen an den Rest der Welt, wie so von dort einkauft. Volkswirtschaftler sprechen von einer ausgeglichenen Leistungsbilanz. Innerhalb der Währungsunion aber gibt es gewaltige Ungleichgewichte. Länder wie Deutschland leben vom Export, Länder wie Griechenland müssen viel von außen einkaufen. Die fehlende Balance ist hochexplosiv und könnte den gesamten Währungsraum sprengen.

Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker