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BAWAG-Skandal: Österreichs größter Bankenskandal vor Gericht

16. Juli 2007
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Mit scharfen Attacken gegen die neun Angeklagten hat die Staatsanwaltschaft am Montag in Wien das Verfahren um den BAWAG-Bankenskandal eröffnet. In seinem rund einstündigen Plädoyer nannte Staatsanwalt Georg Krakow die Ex-Manager der traditionsreichen, ehemaligen Gewerkschaftsbank «Finanzjongleure, die einen der weltweit größten Verluste in Bankgeschäften überhaupt verursacht» hätten. Der Verteidiger des Hauptangeklagten, Ex-Vorstandschefs Helmut Elsner, wiederum verurteilte die Umstände des Strafverfahrens als «eine blanke Menschenjagd» in deren Verlauf die Angeklagten bereits «vorverurteilt» worden seien. Die acht Ex-BAWAG-Vorstände und der in den USA lebende Investmentbanker Wolfgang Flöttl werden beschuldigt, der Bank durch hochriskante Finanztransaktionen in der Karibik in den 90er Jahren Milliardenverluste zugefügt zu haben. Die Bank wurde 2006 an den US-Hedge-Fonds Cerberus verkauft. Für den Prozess hat das Gericht eine Dauer von dreieinhalb Monaten angesetzt. Mindestens 50 Zeugen sind vorgeladen. Im Falle einer Verurteilung müssen die Angeklagten mit bis zu zehn Jahren Gefängnis rechnen.