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Bayer 04 lebt! Leverkusen bezwingt Atlético

Jens Krepela sid, dpa
6. November 2019

Nach drei Niederlagen in Folge wendet Leverkusen das vorzeitige Champions-League-Aus ab. Ein Eigentor und ein Treffer von Kevin Volland reichen gegen Atlético Madrid. Die Schlussphase wird zum Nervenspiel.

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Fußball Champions League Bayer Leverkusen - Atletico Madrid
Bild: picture-alliance/Fotostand/Wundrig

Fünf Minuten vor Schluss liegt Bayer Leverkusen vor eigenem Publikum in Führung, da bringt Nadiem Amiri das Ganze noch einmal ins Wanken. Ungestüm grätscht er seinen Gegenspieler an der Seitenlinie um und sieht Rot (85. Minute). Eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Es folgt das Zittern von Leverkusen: Atlético wittert noch einmal die Chance und kommt durch Alvaro Morata tatsächlich noch zum Anschlusstreffer (90.+4). Mehr gelingt den Spaniern aber nicht.   

So retten die Gastgeber nach drei Niederlagen in Folge in der Königsklasse nicht nur ihre Ehre, sondern sie wahren die Chance auf ein kleines Wunder. 2:1 (1:0) gewinnen die Leverkusener und haben nun vier Punkte Rückstand auf den zweimaligen Finalisten Madrid. Mit zwei weiteren Siegen bei Lok Moskau (3 Punkte) und gegen das schon qualifizierte Juventus Turin (10) würde Bayer als zweites Team der Champions-League-Historie nach Newcastle United in der Saison 2002/03 nach drei Anfangsniederlagen noch die Vorrunde überstehen - falls Atlético (7) bei den verbleibenden Aufgaben in Turin und am letzten Spieltag zu Hause gegen Moskau Federn lässt.

Fußball Champions League Bayer Leverkusen - Atletico Madrid
Rot für Amiri (m.) kurz vor dem Ende: Beginn des Nervenspiels in Leverkusen Bild: Reuters/T. Schmuelgen

Volland erzielt ersten "eigenen" Treffer  für Leverkusen

Auf die Siegerstraße kam die Mannschaft von Trainer Peter Bosz, für den es im zehnten Champions-League-Spiel mit Borussia Dortmund und Leverkusen der erste Erfolg war, durch ein Eigentor von Thomas (41.). Es war das zweite Eigentor zugunsten Leverkusens, nachdem Ex-Weltmeister Benedikt Höwedes im Trikot von Lokomotive Moskau getroffen hatte. Der erste selbsterzielte Bayer-Treffer in dieser Champions-League-Saison gelang dann Kevin Volland (55.) zum 2:0.

Bayer war von Beginn an überlegen und hatte mehr Ballbesitz. Chancen gegen die cleveren Spanier gab es selten. Lediglich wenn die Werks-Fußballer mal über die Außen kamen, sorgten sie für ein wenig Gefahr. In der 21. Minute hatte Volland mit einem Flachschuss aus kurzer Entfernung die bis dahin noch beste Möglichkeit. Unsicherheiten offenbarte Atletico indes bei Standardsituationen. Nach einem Eckball lenkte Madrids Felipe den Ball an die Latte des Gästetores. Drei Minuten später war es dann Thomas, ebenfalls nach einem Eckball, der beim Versuch, per Kopf zu klären, ins eigene Netz traf. Nach der Pause lockerte Atletico seine Defensivtaktik. Das gab Leverkusen Räume, die besonders Karim Bellarabi auf der rechten Seite nutzte. So flankte er in der 55. Minute auf Volland, der aus neun Metern vollendete. Madrid erhöhte in der Folgezeit den Druck, Bayer verlegte sich aufs Kontern. Atletico fiel überraschend wenig ein, um die Gastgeber in Verlegenheit zu bringen. Leverkusens Torwart Lukas Hradecky musste nur wenige Male wie bei Thomas Lemars Distanzschuss (72.) ernsthaft eingreifen.

Aufregung gab es in der 78. Minute, nachdem es nach einem Eckball im Madrider Strafraum zu einem wilden Gerangel zwischen den Spielern kam. Ergebnis: vier Gelbe Karten auf einmal für Leverkusens Jonathan Tah, Bellarabi, Madrids Oblak und Alvaro Morata. Die letzten Minuten in Unterzahl nach Rot für Amiri überstand Bayer zunächst schadlos. Bis Moratas Tor es noch einmal spannend machte.

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Jens Krepela Redakteur, Reporter, Autor