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FB Rückblick CL

28. September 2011

Der Deutsche Meister Borussia Dortmund musste auf dem europäischen Parkett Lehrgeld zahlen und kassierte eine deutliche Niederlage. Bayer Leverkusen siegte knapp und der FC Bayern München dominiert auch international.

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Leverkusens Lars Bender jubelt nach seinem Treffer zum 1:0. (Foto: Roberto Pfeil/dapd)
Bild: dapd

Bayer Leverkusen hat den ersten Sieg in der Champions League gefeiert: Der deutsche Vizemeister schlug den KRC Genk aus Belgien mit 2:0 (1:0) und rehabilitierte sich für die 0:2-Auftaktniederlage gegen Chelsea. "Es war ein ganz wichtiger Sieg für uns. Wenn du vorher drei Spiele verloren hast, ist kein Sieg ein Pflichtsieg", sagte Trainer Robin Dutt. "Wir waren offenbar nicht bereit, das letzte Risiko einzugehen. Das hat natürlich mit Selbstvertrauen zu tun." Für Leverkusen war es der erste Heimauftritt in der Champions League seit sechseinhalb Jahren. Und trotzdem war das Stadion nicht ausverkauft – ein Resultat der zuletzt miserablen Auftritte in der Bundesliga mit zwei Niederlagen in Folge gegen den 1. FC Köln und den FC Bayern München. Der belgische Meister KRC Genk stellte zudem nicht den attraktivsten Gegner dar. Die Werkself ließ sich von alldem nicht beeindrucken und zeigte sich gefestigt. Außerdem konnte Trainer Dutt die in der Bundesliga gesperrten André Schürrle und Michal Kadlec wieder einsetzen.

Offensiv hatte Leverkusen einiges zu bieten und so ging der Sieg auch in Ordnung: Lars Bender traf in der 29. Minute, der eingewechselte Michael Ballack in der Nachspielzeit zum 2:0-Endstand. Die zuletzt immer wieder offenbarte Leverkusener Abwehrschwäche brachte aber auch den belgischen Außenseiter mehrfach ins Spiel, doch Genk konnte seine Chancen nicht nutzen. Leverkusen kletterte durch den Sieg auf den zweiten Gruppenplatz, da sich der FC Valencia und Spitzenreiter FC Chelsea mit einem 1:1 (0:0)-Unentschieden trennten.

BVB zahlt Lehrgeld

Die erste deutsche Niederlage in der Königsklasse kassierte Borussia Dortmund. Der Deutsche Meister unterlag bei Olympique Marseille mit viel Pech mit 0:3 (0:1) und rutschte in der Gruppe auf den vorletzten Platz ab. Der FC Arsenal, gegen den der BVB ein 1:1-Remis erkämpft hatte, schlug Olympiakos Piräus mit 2:1 (2:1) und führt die Gruppe an. Der BVB war eigentlich mit dem Ziel angereist, auswärts zu gewinnen. Trainer Jürgen Klopp hatte seine Mannschaft etwas umstellt: Für den zuletzt in der Champions League mit einem Tor erfolgreichen Ivan Perisiv brachte er den wieder genesenen Kevin Großkreutz und auch die Nationalspieler Marcel Schmelzer und Sven Bender rückten wieder in die Startelf.

Roman Weidenfeller streckt sich vergeblich nach dem Ball. (Foto: Friso Gentsch, dpa)
Roman Weidenfeller (r.) streckt sich vergeblich - insgesamt kassierte er drei ToreBild: picture-alliance/dpa

Die Borussia spielte durchaus engagiert, hatte mehr Ballbesitz, vergab aber zu viele Chancen und leistete sich vor allem viel zu viele individuelle Fehler. So rutschte Neven Subotic vor dem ersten Gegentreffer in der 20. Minute durch André Ayew weg. Beim 0:2 in der 62. Minute köpfte Mats Hummels den Ball in den Lauf des Torschützen Loic Remy und beim dritten Gegentreffer hätte Lukasz Piszczek den Ball im Strafraum längst klären können und damit die anschließende Elfmetersituation verhindert. Ayew traf vom Elfmeterpunkt (69.). "Das 0:2 war schon grotesk. Das war erst der zweite Torschuss von denen", sagte Nationalverteidiger Hummels und haderte mit dem Auftakt in der Champions League. "Wir waren in beiden Spielen nicht schlechter als der Gegner und haben nur einen Punkt." In der Nachspielzeit sah Jordan Ayew die Gelb-Rote Karte. Allein Mario Götze hätte einen Treffer verdient gehabt. Das Dortmunder Ausnahmetalent zeigte sich stets anspielbereit, ideenreich und spielfreudig.

Bayern dominiert auch in der Königsklasse

Bereits am Dienstag (27.09.2011) hatte der FC Bayern vorgelegt. Wie erwartet war das zweite Vorrundenspiel des FC Bayern München gegen Manchester City die erste richtige Prüfung der noch jungen Saison – allerdings nur eine Halbzeit lang. Und auch diese Prüfung hat der deutsche Rekordmeister mit Bravour bestanden. Mit 2:0 (2:0) gewannen die Bayern das Spiel gegen den englischen FA-Cup-Sieger und waren immer Herren des Geschehens. "Wir haben gegen eine hervorragende Fußballmannschaft gespielt, aber haben zum richtigen Zeitpunkt unsere Treffer erzielt", sagte Trainer Jupp Heynckes nach der Partie. "In der zweiten Halbzeit haben wir den Gegner dann beherrscht. Insgesamt war es eine sehr homogene Leistung meiner Mannschaft."

Gomez steht zweimal richtig

Bayern-Stürmer Mario Gomez (r.) jubelt mit Thomas Müller (M.) und Bastian Schweinsteiger nach seinem Treffer zum 1:0. (Foto: Sebastian Widmann/dapd)
Mal wieder Matchwinner: Mario Gomez (r.)Bild: dapd

Eine halbe Stunde lang war Manchester City, in dessen Reihen mit Edin Dzeko (VfL Wolfsburg), Vincent Kompany und dem später eingewechselten Nigel de Jong (beide Hamburger SV) auch drei ehemalige Bundesligaspieler zu finden waren, ein ebenbürtiger Gegner. Der FC Bayern, bei dem Innenverteidiger Holger Badstuber krank fehlte und Arjen Robben zunächst auf der Bank saß, konnte lange Zeit nicht sein dominantes Spiel aufziehen und hatte kaum eine Torchance. Zehn Minuten vor der Pause befreiten sich die Bayern dann aber, drängten stärker auf das gegnerische Tor und kamen prompt zu Chancen. Bayerns Stürmerstar Mario Gomez stand zweimal richtig (38. und 45.) und sorgte für den verdienten 2:0-Sieg.

"Wir waren anfangs nervös", gab Matchwinner Gomez nach dem Spiel zu. "Ich habe lange gebraucht, um ins Spiel zu finden, habe kein gutes Spiel gemacht, aber dann noch zwei wichtige Tore geschossen." Und dank dieser beiden Treffer steht Bayern München in Champions-League-Gruppe A mit sechs Punkten an der Spitze der Tabelle. Zweiter ist mit vier Zählern der SSC Neapel, der den FC Villarreal mit 2:0 (2:0) besiegte. Die Neapolitaner sind auch der nächste Gegner des FC Bayern. Sie empfangen die Münchner am 18. Oktober zum Heimspiel im Stadio San Paolo.

Autorin: Olivia Fritz
Redaktion: Calle Kops