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Bayern dominiert auch in der Königsklasse

27. September 2011

Auch Manchester City konnte die Münchner nicht stoppen: Zweiter Sieg im zweiten Gruppenspiel der Champions League. Am Mittwoch hat Leverkusen Genk aus Belgien zu Gast, Meister Dortmund kämpft in Marseille um Punkte.

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Torjubel FC Bayern München - Mario Gomez wird von hinten von Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller umarmt (Foto: dapd)
Gomez traf doppelt - die Bayern durften jubelnBild: dapd

Wie erwartet war das zweite Vorrundenspiel des FC Bayern München gegen Manchester City die erste richtige Prüfung der noch jungen Saison – allerdings nur eine Halbzeit lang. Und auch diese Prüfung hat der deutsche Rekordmeister mit Bravour bestanden. Mit 2:0 (2:0) gewannen die Bayern das Spiel gegen den englischen FA-Cup-Sieger und waren immer Herren des Geschehens. "Wir haben gegen eine hervorragende Fußballmannschaft gespielt, aber haben zum richtigen Zeitpunkt unsere Treffer erzielt", sagte Trainer Jupp Heynckes nach der Partie. "In der zweiten Halbzeit haben wir den Gegner dann beherrscht. Insgesamt war es eine sehr homogene Leistung meiner Mannschaft."

Gomez steht zweimal richtig

Eine halbe Stunde lang war Manchester City, in dessen Reihen mit Edin Dzeko (VfL Wolfsburg), Vincent Kompany und dem später eingewechselten Nigel de Jong (beide Hamburger SV) auch drei ehemalige Bundesligaspieler zu finden waren, ein ebenbürtiger Gegner. Der FC Bayern, bei dem Innenverteidiger Holger Badstuber krank fehlte und Arjen Robben zunächst auf der Bank saß, konnte lange Zeit nicht sein dominantes Spiel aufziehen und hatte kaum eine Torchance. Vielmehr mussten sich die Münchner zweimal beim ungarischen Schiedsrichter bedanken, dass nach strittigen Zweikämpfen, in denen Jerome Boateng im eigenen Strafraum gegnerische Spieler zu Fall brachte, die Pfeife stumm blieb.

Torschütze Mario Gomez drückt den Ball aus kurzer Distanz über die Linie, Torwart Joe Hart liegt am Boden und schaut hinterher (Foto: dapd)
Er hat einfach einen Lauf: Gomez steht goldrichtig, Torwart Hart kann nur noch hinterher schauenBild: dapd

Zehn Minuten vor der Pause befreiten sich die Bayern dann aber, drängten stärker auf das gegnerische Tor und kamen prompt zu Chancen. Nach einem scharfen Diagonalschuss von Franck Ribéry, den Joe Hart, der englische Nationalkeeper in Diensten von Manchester City, nur abprallen lassen konnte, vergab Thomas Müller den ersten Nachschuss, den zweiten verwertete Mario Gomez (38. Minute). Gomez war es auch, der in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit erneut richtig stand und nach einem Freistoß, den Hart ebenfalls nicht festhalten konnte, zum 2:0 abstaubte (45. + 1).

Bayern kontrolliert das Spiel

Kopfballduell Edin Dzeko gegen Daniel van Buyten (Foto: dapd)
Rückkehrer Dzeko war im Spiel kein großer FaktorBild: dapd

Im zweiten Durchgang konnte man sich an die Bundesligapartie der Bayern am vergangenen Wochenende gegen Bayer Leverkusen erinnert fühlen. Die Münchner ließen Ball und Gegner laufen, allerdings ohne sich die entsprechende Vielzahl an großen Torchancen zu erarbeiten. Manchester dagegen bäumte sich kaum auf, sondern war eher um Schadensbegrenzung bemüht. Besonders verwunderten die Auswechslungen von Trainer Roberto Mancini, der mit Dzeko und Samir Nasri zwei Angreifer durch die Mittelfeld-Arbeiter de Jong und James Milner ersetzte. Offensiv passierte daher viel zu wenig, um den verdienten Sieg der Hausherren noch zu verhindern.

"Wir waren anfangs nervös", gab Matchwinner Gomez nach dem Spiel zu. "Ich habe lange gebraucht, um ins Spiel zu finden, habe kein gutes Spiel gemacht, aber dann noch zwei wichtige Tore geschossen." Und dank dieser beiden Treffer steht Bayern München in Champions-League-Gruppe A mit sechs Punkten an der Spitze der Tabelle. Zweiter ist mit vier Zählern der SSC Neapel, der den FC Villarreal mit 2:0 (2:0) besiegte. Die Neapolitaner sind auch der nächste Gegner des FC Bayern. Sie empfangen die Münchner am 18. Oktober zum Heimspiel im Stadio San Paolo.

"Genk ist nicht Bayern"

Der letzte Gegner des FC Bayern in der Bundesliga, Vizemeister Bayer Leverkusen, bekommt es an diesem Mittwoch (28.09.2011) in Champions League Gruppe E mit dem belgischen Meister KRC Genk zu tun und muss sich im Vergleich zum erschreckend harmlosen Auftritt in München deutlich steigern. Gegen wen, wenn nicht zu Hause gegen die Belgier will man etwas Zählbares einfahren. Sportdirektor Rudi Völler sieht in der Leistung von Samstag grundsätzlich kein Problem: "Lasst uns doch nicht um den heißen Brei herumreden. Bayern hat das Niveau von Barcelona und Real Madrid. Wenn du da 0:2 hinten liegst, dann wird es natürlich schwierig." Mit 0:2 hatte Leverkusen auch schon sein erstes Gruppenspiel beim FC Chelsea verloren. "Gegen Genk müssen wir gewinnen", meinte auch Völler, warnte aber gleichzeitig: "Das ist der belgische Meister, das ist ein gutes Niveau, auch wenn es nicht Bayern München ist." Im ersten Gruppenspiel vor zwei Wochen konnten die Belgier immerhin einen Achtungserfolg verbuchen. Zu Hause gegen den FC Valencia hielten sie mit Kampf, Einsatzwillen und etwas Glück bis zum Schluss das 0:0.

Klopp nimmt Mannschaft in die Pflicht

UEFA Champions League, Gruppenphase, 1. Spieltag, Gruppe F, Borussia Dortmund - FC Arsenal (Foto: dpa)
Perisics Tor gegen Arsenal sollen weitere folgenBild: picture alliance/dpa

Unentschieden stand es vor zwei Wochen auch nach dem ersten Auftritt des Deutschen Meisters Borussia Dortmund. Ein 1:1 dank Last-Minute-Tor gegen den kriselnden FC Arsenal. Nun heißt der nächste Gegner in Gruppe F Olympique Marseille, immerhin französischer Vizemeister, bei dem man auswärts antreten muss - und Trainer Jürgen Klopp nimmt seine Mannschaft in die Pflicht: "Um weiterzukommen, müsste man auch mal einen Auswärtssieg landen. Ob das jetzt in Marseille sein wird, werden wir sehen. In der Champions League ist der Druck für uns nicht annähernd so groß wie in der Bundesliga. Dementsprechend gehe ich davon aus, dass die Mannschaft befreit aufspielt und ein bisschen Spaß an dem Spiel gewinnt." Für Dortmund spricht: In der Bundesliga gab es nach Rückstand zuletzt einen Sieg in letzter Sekunde gegen den FSV Mainz 05 - das gibt Selbstvertrauen. Außerdem ist der Gegner alles andere als gut drauf. Nach acht Spieltagen haben die Südfranzosen erst einen Sieg auf dem Konto und stehen mit nur sieben Punkten auf Rang 13.

Autor: Andreas Sten-Ziemons / Tobias Oelmaier
Redaktion: Calle Kops