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FCB-BVB: "Das größte Spiel Deutschlands"

Sarah Wiertz
20. Dezember 2017

5/1/4 lautet die recht ausgeglichene Bilanz der DFB-Pokal-Duelle zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund. Während der BVB im Bundesliga-Titelrennen chancenlos erscheint, ist im K.o-Modus eine Überraschung möglich.

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Bayern München - Borussia Dortmund / DFB-Pokal / Lahm
Bild: Reuters

Es sind diese Szenen, die der Fußball-Fan auch Jahre später noch rekapitulieren kann: Wie Philipp Lahm vor knapp anderthalb Jahren im DFB-Pokal-Halbfinale im Elfmeterschießen gegen Borussia Dortmund vor eigenem Publikum anläuft, ausrutscht und dabei den Ball weit rechts oben am Tor vorbeidrischt. Der damalige Bayern-Kapitän war damit jedoch nicht alleine, drei weitere Teamkollegen verschossen ihre Elfmeter ebenfalls. Am Ende ging der BVB mit 3:1 als Sieger vom Platz.

Es war eines von insgesamt zehn Duellen der beiden Teams in diesem Wettbewerb - dabei kam es bereits dreimal zum Elfmeterschießen und zweimal immerhin bis zur Verlängerung. "Es ist das größte Spiel in Deutschland", freut sich der Ex-Dortmunder und jetzige Bayern-Verteidiger Mats Hummels auf das Achtelfinalspiel am Mittwochabend (Anstoß 20.45 Uhr MEZ, ab 20:30 Uhr im DW-Liveticker). Und Bayern-Präsident Uli Hoeneß meint: "Es ist das Ziel, den BVB rauszuhauen."

Rechtzeitig zurück zur alten Stärke?

Das scheint sehr wahrscheinlich: Denn in der Bundesliga hat der FCB bereits nach der Hinrunde 13 Punkte Vorsprung auf Dortmund. In der Champions League steht der deutsche Rekordmeister locker im Achtelfinale, während der BVB nach blamablen Leistungen ausschied und in der Europa League weiterspielen muss. Und während die Münchener nach einem eher mauen Saisonstart ihr "Mia-san-mia"-Siegergen wieder haben aktivieren können, lief es beim BVB genau anders herum: Nach fulminanten Start schien zuletzt die Luft raus zu sein.

Beiden Klubs half jedoch offenbar ein Trainerwechsel: Jupp Heynckes ersetzte bei den Bayern Carlo Ancelotti. Bei Dortmund heißt der Coach zwar weiterhin Peter, aber mit Nachnamen nicht mehr Bosz, sondern Stöger.

DFB-Pokal in Berlin FC Bayern München - BVB Dortmund
Damals, 2008 um genau zu sein: Dortmunds Tinga und Ze Roberto kämpfen im DFB-Pokalfinale um den Ball und den TitelBild: AP

Nach zwei Spielen und zwei Siegen unter dem neuen Trainer kommt beim BVB so langsam wieder das alte Selbstvertrauen zurück. Aber ob das reicht, um gegen die Bayern im K.o-Spiel zu gewinnen? "In einem Spiel ist immer alles möglich", sagt BVB-Verteidiger Sokratis. "Wir müssen und wollen unbedingt gewinnen." Während der Grieche und einige andere Mannschaftskollegen bereits DFB-Pokal-Endspiel-Erfahrungen - auch gegen den FC Bayern - haben, ist der Trainer in dieser Hinsicht ein Neuling und träumt: "Ich weiß nicht, wie oft ich im Leben noch die Möglichkeit habe, ein Pokalfinale zu erreichen. Am liebsten würde ich den Pott natürlich gewinnen."

Ein Sieg jetzt beim FC Bayern, der auf den noch nicht ganz fitten Arjen Robben verzichten wird, wäre dafür Voraussetzung und würde natürlich auch einen unheimlich wichtigen Schub für die zweite Saisonhälfte geben. Ob Stöger dabei auf seinen Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang setzen kann, ist noch unklar. Julian Weigl, auf den es in der BVB-Schaltzentrale besonders ankommt, meint: "Wir haben eine Chance, aber dazu muss viel zusammenkommen." Wie zum Beispiel ein rutschiger Rasen im Münchener Stadion.

DW Kommentarbild Sarah Wiertz
Sarah Wiertz Teamleiterin Sport Online